Wenn Auszubildenden alles zu viel wird
Sonderveröffentlichung

#AMSTART Wenn Auszubildenden alles zu viel wird

Eine Stiftung will Auszubildenden mit Erschöpfung, Depresssion und Antriebslosigkeit helfen.

Antriebslosigkeit, Erschöpfung, sozialer Rückzug: Immer mehr Auszubildende leiden unter psychischen Belastungen. Foto: Christin Klose/dpa-mag

27.09.2025

Was bedeutet das, wenn ich immer nur erschöpft bin? Was kann ich tun? Jungen Menschen und besonders Auszubildenden, die sich das fragen, soll ein neues Modul im E-Learning-Programm „Meister von morgen“ dabei helfen, Antworten zu finden.

Seit dem 12. März 2025 steht dort eine neue animierte Story zum Thema Depression online, teilt die Stiftung „Achtung!Kinderseele“ mit.

Sensibel für die Anzeichen der Depression

Im Zentrum der fiktiven Handlung steht Sury, die eine Ausbildung zur Erzieherin macht. Nach der Arbeit fühlt sie sich oft so matt, dass sie abends kaum mehr vom Sofa hochkommt. Die Geschichte vermittelt, wie sich die Symptome einer Depression bemerkbar machen – Antriebslosigkeit, Erschöpfung und sozialer Rückzug – und soll Mut machen, Hilfe anzunehmen, so die Stiftung.

Das E-Learning-Programm umfasst mittlerweile acht Module. Neben Depressionen werden darin auch Cannabiskonsum, Essstörungen, Zwangsstörungen, Aggressionen, Arbeitsüberlastung, Mobbing und Zukunftsängste behandelt. Als abschließendes neuntes Modul soll Ende März eine Story zum Thema Psychotherapie veröffentlicht werden und zeigen, wie junge Menschen nach einer Diagnose die richtige Unterstützung finden und welche Therapiemöglichkeiten es gibt. Fachlich begleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Michael Kölch, Vorstand der Stiftung „Achtung!Kinderseele“ und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP). Rund 25 Prozent der Auszubildenden brechen ihre Ausbildung ab, und das kann negative Folgen für die gesamte Erwerbsbiografie haben, so die Stiftung. Besonders hoch sei die Abbruchgefahr bei Auszubildenden, die bereits mit seelischen Krankheiten und/oder Suchterkrankungen in die Ausbildung gestartet sind. Mit dem Programm soll das Risiko von Ausbildungsabbrüchen gemindert werden.

Auch Ausbilderinnen und Ausbilder oder andere Bezugspersonen von Auszubildenden können sich in Web-Seminaren dazu informieren, welche seelische Belastungen und Krankheiten junge Menschen in Ausbildung betreffen.

Keine Randerscheinung

Im Jahr 2024 waren nach einer Schätzung der AOK durch den „Gesundheitsatlas Deutschland“ knapp 9,5 Millionen Menschen in Deutschland von Depressionen betroffen. Das entspricht einem Anteil von etwa zwölf Prozent der Bevölkerung. Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die typischerweise episodenhaft verläuft und zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. dpa