Drei Fragen, drei Antworten
Sonderveröffentlichung

Ausverkauft: Zeitung kann mehr Drei Fragen, drei Antworten

Mediennutzung: Ein kurzer Austausch mit Peer Ley, Marketingleiter der SÜDWESTPRESSE Hohenlohe.

Marketingleiter Peer Ley beobachtet die Veränderungen der Mediennutzung genau. Mit der Digitalisierung erreichen die Tageszeitungen der Südwest Presse Hohenlohe zunehmend ein jüngerens Publikum. Foto: sho

05.07.2022

Tageszeitungen sind enorm beliebt. Wie erklärt sich das?

Peer Ley: Die regionale Tageszeitung überzeugt auch heute, in einer immer komplexer werdenden und sich schnell verändernden Welt – aber vielleicht gerade deshalb: Denn 96 Prozent und damit die überwältigende Mehrheit der Befragten hält die Tageszeitung für glaubwürdig und damit ist die Tageszeitung eine feste und verlässliche Größe in der Medienlandschaft in der Region. Fast genauso viele finden, dass die Zeitung umfassend informiert und ein wichtiges regionales Sprachrohr ist. Gerade auch die lokale Politik und der regionale Sport sind dabei besonders starke inhaltliche Größen.

Lange Zeit hieß es, das Medium Tageszeitung würde vor allem von den älteren Menschen genutzt.  Dieser Grundsatz der Medienwissenschaft scheint so in dieser Form nicht mehr zu gelten?

Peer Ley: Das stimmt. Gerade in der jüngeren Vergangenheit hat sich hier auf dem Feld der Mediennutzung wirklich viel verändert. Wir erreichen vor allem mit unserem Newsportal swp.de verstärkt jüngere Leser, eine Altersgruppe, die wir zuvor in diesem Maße nicht mehr angesprochen haben. Aber auch das Durchschnittsalter unserer E-Paper-Leserschaft liegt etwa zehn Jahre unter dem statistischen Mittel unserer reinen Print-Leser.

Frage: Gerade Auch die E-Paper-Ausgaben sprechen die Leser vermehrt an. Woran liegt das?

Peer Ley: Das echte „Zeitungsfeeling“ stellt sich zwar vor allem beim Lesen einer unserer gedruckten Ausgaben ein – es ist für viele Menschen eine Phase der Entschleunigung und wohl deshalb in allen Altersgruppen weiterhin sehr beliebt. Aber für die echten E-Paper-Leser zählt vor allem die digitale Verfügbarkeit und zwar jederzeit und überall. Es raschelt kein Papier, aber wer unsere E-Paper-Ausgaben nutzt, dem ist die Flexibilität wichtiger. Dies trifft oft auf Pendler oder Menschen zu, die unsere Ausgaben sowohl privat als auch beruflich nutzen möchten. Hinzu kommt natürlich ein ganz entscheidender Vorteil des E-Papers, die Archivfunktion. Mit ihr können interessante Beiträge und Seiten ganz einfach gesucht und aufbewahrt werden. Fragen von Heribert Lohr