Die elektrische Mobilität steuert in Deutschland von einem Rekord zum nächsten: Im Verlauf des Jahres 2022 wurden rund 470 559 Pkw mit reinem Elektroantrieb neu zugelassen und damit mehr als jemals zuvor. In ähnlichem Tempo wächst auch das Angebot an öffentlich zugänglichen Ladesäulen - insgesamt sind der Bundesnetzagentur 60 229 Normalladepunkte und 11 862 Schnellladepunkte gemeldet worden, die am 1. November 2022 in Betrieb waren.
Flexibles Aufladen im In- und Ausland
Die Energiewelt von morgen ist ohne Elektromobilität kaum denkbar. Schließlich ermöglichen es E-Autos, das Bedürfnis nach individueller Mobilität mit dem Klimaschutz in Einklang zu bringen. Zu den ökologischen Aspekten kommen weitere Vorteile wie der leise Fahrzeugbetrieb und der im Vergleich zu Verbrennern geringere Verschleiß hinzu. Im Unterschied zum Verbrenner ist es bei längeren Fahrten mit dem E-Auto allerdings sinnvoll, sich vorab zu überlegen, wo man unterwegs frische Energie "tanken" möchte. Für Langstreckenfahrten bieten sich Ultraschnellladestationen an, die E-Autos besonders zügig mit neuer Energie versorgen.
Für Anschluss ist gesorgt
Übrigens müssen sich Fahrer moderner E-Autos auch im Ausland keine Sorgen um den richtigen Anschluss machen: Die Stecker sind europaweit vereinheitlicht. Die Ladezeiten bieten sich dabei außerdem für sinnvolle Pausen an: Während der Akku lädt, tanken die Fahrzeuginsassen frische Kraft bei einer Tasse Kaffee oder einem kleinen Spaziergang. Das Aufladen des Stromers über eine Haushaltssteckdose stellt keine dauerhafte Lösung dar. Die Ladezeiten sind erheblich länger als bei einer Wallbox, zudem besteht das Risiko für Kurzschlüsse oder eine Überhitzung. Eine E-Auto-Ladestation hingegen garantiert ein zügiges, sicheres und bequemes Laden, für den Privatgebrauch ist dabei eine Ladeleistung bis zu 11 kW optimal. Wichtig: Vor dem Kauf sind die räumlichen und technischen Voraussetzungen für eine Wallbox zu prüfen. Außerdem ist der Netzbetreiber zu informieren, bei einer leistungsstärkeren Wallbox ist zudem dessen Genehmigung erforderlich.
Zur Wahl stehen Boxenvarianten ohne oder mit fest montiertem Kabel - letztere sind besonders komfortabel, denn so kann das Ladekabel des Fahrzeugs einfach im Kofferraum bleiben. Auch sogenannte smarte Wallboxen sind erhältlich, sie ermöglichen auf Wunsch die Steuerung des Ladevorgangs bequem per App. Elektromobilität ist dann besonders klimafreundlich, wenn die E-Autos mit Ökostrom geladen werden. djd
Info
Bereits im Jahr 1821 wurde die Grundlage der Elektromobilität geschaffen: Der Brite Michael Faraday zeigte, dass man mit dem Elektromagnetismus eine kontinuierliche Rotation erzeugen kann.
Die erste deutsche Variante eines E-Autos wurde 1888 vorgestellt: der Flocken Elektrowagen der Coburger Maschinenfabrik A. Flocken. Er besaß als erster elektrisch angetriebener Personenkraftwagen vier Räder. Zuvor waren die Varianten drei- oder zweirädrig gewesen.
Um das Jahr 1900 herum waren sogar 38 Prozent der Fahrzeuge auf amerikanischen Straßen elektrisch.
Ihr Niedergang kam schnell, als ab 1910 das Öl für Vergaserkraftstoffe extrem billig wurde. Zudem waren Fahrzeuge mit Verbrennermotor bequemer und schneller zu starten.
Eine Rückbesinnung auf elektrische Antriebe fand im Zuge der durch den Golfkrieg ausgelösten Ölkrise in den 1990erJahren statt.
Durch die Gründung der Marke Teslaim Jahr 2006 wurde dem Thema Elektromotor einer neuer Schub verliehen und die anderen Hersteller zogen schnell nach.