Ein Wohnhaus ist der Ort, an dem gelebt wird und in dem sich die Familie entfalten darf. Ein Hobbyraum, das Homeoffice oder vielleicht sogar Nachwuchs benötigen Platz, meistens mehr, als der aktuell zur Verfügung stehende Raum bietet. Dann geht der Blick nach oben, in Richtung Dach, wo oft noch ungenutzte Fläche schlummert.
Auf diese Maße kommt es an
Die Mindeststehhöhe unter einem ausgebauten Dach richtet sich nach den baurechtlichen Vorschriften in Deutschland. Grundsätzlich gilt in Wohnräumen eine Mindeststehhöhe von 2,40 Metern. Diese Höhe bezieht sich auf den nutzbaren Teil des Raumes von Boden bis Unterkante der Decke oder Dachschräge. Es gibt jedoch Ausnahmen und Sonderregelungen, die je nach Bundesland und Art des Raumes gelten können. Zum Beispiel gibt es in Dachgeschossen oft Bereiche mit abgesenkter Deckenhöhe unterhalb von Schrägen, die nicht zur vollen Raumhöhe gezählt werden. Ob also ein Ausbau möglich und zulässig ist, sollte ein Architekt oder Bauingenieur entscheiden. Diese Fachleute helfen, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden.
Die Voraussetzungen für einen Dachstuhl sind vielfältig und hängen von den individuellen Gegebenheiten und Anforderungen ab. Soll der Dachboden nicht nur als zusätzlicher Lagerraum genutzt werden, ist der bequeme Zugang die erste Voraussetzung zum neuen Geschoss. Grundsätzlich sollte neben der ausreichenden Stehhöhe geklärt werden, ob der Dachstuhl die nötige Tragfähigkeit für die zusätzlichen Lasten aufweist. Möbel, Geräte und Wände dürfen in ihrem Gewicht nicht unterschätzt werden. Entscheidend ist, ob es im Untergeschoss eine zentrale, tragende Innenwand gibt - das ist vor allem in älteren Häusern ohne ausgebautes Dachgeschoss oft nicht der Fall. Von der Statik hängt es unter anderem auch ab, ob eine Baugenehmigung für den Dachausbau erteilt werden kann. Gegebenenfalls muss eine statische Berechnung vom Statiker erfolgen. Eine gute Dämmung des Daches ist entscheidend für den Wohnkomfort und die Energieeffizienz im ausgebauten Dachgeschoss. Die Dämmung sollte mindestens den geltenden Standards entsprechen, um Wärmeverluste zu minimieren. Sind alle Voraussetzungen für einen Dachausbau erfüllt, können sich Bauherren mit den Details beschäftigen.
Abhängig von der Funktion des Raumes ergibt sich eine individuelle Licht- und Raumplanung. Ein Kinderzimmer benötigt gegebenenfalls mehr Fenster und Lampen als ein Elternschlafzimmer. Feste Raumelemente, wie maßangefertigte Einbauschränke, sind in fast jedem Fall praktisch. In jedem Fall wirkt ein lichtdurchflutetes Dachgeschoss magisch und sorgt für ein gesundes Wohlfühlklima. Hier hat der Fachhandel für jeden Bedarf das passende Dachflächenfenster mit unterschiedlichen Bedienvarianten, Materialien und Verglasungen. Von der kleinen Dachluke für den Schornsteinfeger bis hin zum großflächigem Panoramafenster sind die Möglichkeiten fast unerschöpflich.
Genehmigung einholen
Ändert sich das äußere Erscheinungsbild des Hauses, ist eine Genehmigung vom zuständigen Bauamt nötig. Oft ist die Dachneigung, die zulässige Firsthöhe oder die Form der Dachziegel im Bebauungsplan vorgeschrieben.
Wenn sich durch den Ausbau die Wohnfläche erweitert, kann es sein, dass möglicherweise weitere Parkplätze zur Verfügung gestellt werden müssen. Dies wird durch die Stellplatzordnung der jeweiligen Kommunen geregelt.
Ein besonderer Stern
Die Sonne hat ungeahnte Energievorräte und kann auf der Erde dabei helfen, die Energiegewinnung zu revolutionieren. Von Anne Schur
Seit rund 4,57 Milliarden Jahren gibt es die Sonne bereits. Als Stern und Zentrum unseres Sonnensystems hat sie ihren festen Platz im äußeren Drittel der Milchstraße. Bereits 300 v. Chr. erkannten die Menschen, dass sie sich die Wärme der Sonne zu Nutze machen können. Mit der Kraft der Sonne und einiger Brennspiegel begannen sie, Feuer zu entzünden. Durch fossile Brennstoffe wie Öl oder Kohle spielte die Sonne bei der Energieerzeugung lange keine wichtige Rolle. Doch seit einigen Jahren hat ein Umdenken stattgefunden und so nutzen immer mehr Menschen die Energie der Sonne für ihren Haushalt. Das gelingt auf zwei Wegen. Sonnenenergie lässt sich ganz ohne Aufwand passiv nutzen. Zum Beispiel, indem man an warmen Tagen die Wäsche im Garten oder auf dem Balkon trocknen lässt, anstatt den Wäschetrockner zu nutzen. Oder indem man an Sonnentagen die Vorhänge nicht zuzieht und so dafür sorgt, dass die Wärme der Sonne auch die Zimmer aufheizt. Dank technologischer Erfindungen wie Photovoltaikanlagen oder Solarthermie lässt sich die Sonne aber auch aktiv und in einem noch größeren Umfang nutzen.
1. Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) wird dazu genutzt, um aus Sonnenenergie Strom zu erzeugen. Dieser kann dann im Haushalt genutzt werden für Spülmaschine, Fernseher oder Backofen oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
2. Aufgabe einer Solarthermie ist es, die Sonnenenergie in Wärme zu wandeln. Dazu werden auf dem Dach Kollektoren installiert, in welchen sich Leitungen befinden, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Bei dieser handelt es sich in der Regel um eine Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel. Die Kollektoren sind über ein Rohrsystem mit einem Speicher im Keller verbunden. Scheint die Sonne, erwärmen ihre Strahlen die Flüssigkeit. Ein Solarregler erkennt, wann der Speicher freie Ladekapazitäten hat und setzt dann eine Pumpe in Gang, die die Flüssigkeit in Richtung Speicher befördert. Die Wärme wird an den Speicher abgegeben und die Pumpe befördert die abgekühlte Flüssigkeit wieder nach oben in die Kollektoren.