Auf der einen Seite ist Holz ein beliebtes, nachwachsendes Baumaterial, das Menschen seit Tausenden von Jahren nutzen. Auf der anderen Seite leisten Wälder einen unverzichtbaren Beitrag für intakte Ökosysteme. Um die Herkunft transparent zu machen und die Natur zu schützen, hat die EU eine Verordnung beschlossen. Sie tritt nach den derzeitigen Plänen ab Jahresende 2024 in Kraft und schafft mehr Transparenz auch für alle, die beispielsweise mit Holz bauen möchten.
Umfassende Dokumentation notwendig
Die sogenannte EU-Entwaldungsverordnung (EU Deforestation Regulation, EUDR) gilt nicht nur für Holz, sondern ebenso für Produkte aus Naturmaterialien wie Palmöl, Soja, Kakao, Kaffee oder Kautschuk. Wer derartige Waren in die EU importiert, hat eine umfassende Dokumentation zur legalen Herkunft vorzulegen. Dazu gehören beispielsweise der botanische Name der Baumart, Informationen A zur Lieferkette und die Koordinaten des Waldes. „Eine Rolle spielen auch Zertifizierungen zur Nachhaltigkeit wie PEFC oder FSC. Teilweise reisen Importeure auch direkt in den Wald, in dem das Holz geerntet wurde, und führen dort umfangreiche Überprüfungen durch“, erläutert Thomas Goebel, Geschäftsführer beim Gesamtverband Deutscher Holzhandel e. V.
Vorgaben gelten auch für EU-Holz
Beim Import hören die Vorgaben der EUDR nicht auf. Sie betreffen auch in der EU geerntetes Holz, Waldbesitzer sind dabei ebenso involviert wie alle Unternehmen, die mit Holz handeln. Thomas Goebel dazu: „Jeder Händler in der Lieferkette kann so sicherstellen, dass die Vorgaben eingehalten wurden und das Holz legal und entwaldungsfrei ist. Um dies erfüllen zu können, bereiten sich Importeure und Händler momentan intensiv auf die Verordnung vor.“ Somit können Verbraucher in Zukunft von einem hohen Maß an Transparenz und Sicherheit beim Holzkauf profitieren, zusätzlich zur kompetenten Beratung im Fachhandel. Zu den umfassenden Vorbereitungen auf die neue Verordnung gehört es für Holzprofis unter anderem, Lieferanten weltweit zu schulen und so die nötigen Informationen zu erhalten. Zudem entwickelt der Holzhandel aktuell eine Software, um die erwarteten enormen Datenmengen sammeln, auswerten und weitergeben zu können.