Es ist soweit: Nun werden die Heizungen wieder aufgedreht, und damit steigen die Energiekosten womöglich ins Unermessliche. Aber man kann die Lage zumindest verbessern: Fast jeder kann etwas Heizungswärme einsparen, ohne frieren zu müssen. Manche Sparmaßnahme steigert den Komfort sogar noch.
Der erste Tipp von Experten lautet: Die Heizkörper frei halten! Folglich sollte man sich die Frage stellen: Wie sieht es in meinen Räumen aus? Kann die Wärme sich von den Heizkörpern aus gut verbreiten?
Wenn Gardinen darüber hängen oder Möbel davor stehen, behindert das die Wärmeabgabe an die Raumluft. Denn dann staut sich die Wärme hinter diesen Hindernissen, und der Raum bleibt kühl.
Genügend Abstand
Dadurch kann man bis zu zwölf Prozent Energiekosten sparen, heißt es vom von der Kampagne ,,80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel" des Bundeswirtschaftsministeriums mit einem Bündnis von Verbänden. Die Verbraucherzentralen raten, dass ein Sofa mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben sollte. Auch auf Heizkörperverkleidungen sollte verzichtet werden.
Übrigens: Wenn es einem zu Hause kälter vorkommt als 20 Grad, obwohl die Heizung entsprechend eingestellt ist, kann das auch daran liegen, dass die Thermostatventile verdeckt sind. Dann können sie die Raumtemperatur nicht richtig erfassen und regulieren die Wärmeabgabe falsch.
Der Griff zu einem wärmeren Pullover statt zum kurzärmeligen T-Shirt ist zu Hause eine gute und einfache Möglichkeit zum Sparen. Schon ein Grad weniger senkt laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft ,,co2online" die Heizkosten im Schnitt um rund sechs Prozent.
Was man sich außerdem verdeutlichen kann: Oft erwärmt man den Raum zu sehr. So liegen die Empfehlungen für gute Heiz- und Wohlfühltemperaturen deutlich unter den höchsten Stufen 4 und 5 am mechanischen Thermostat. So rät unter anderem das Umweltbundesamt tagsüber zu eher frühlingshaften 20 Grad in den Wohnräumen (Stufe 3).
Nächtliche Absenkung
Da man in der Küche beim Kochen und Backen eh Wärme produziert, reicht hier schon eine Einstellung des Thermostats auf 18 Grad (Stufe 2 bis 3), im Schlafzimmer mit warmen Decken zum Drunterkuscheln 17 Grad (ebenfalls Stufe 2 bis 3).
Auch Heizpausen bringen etwas: Nachts kann man die Wärmeregelung gut um fünf bei kurzen Grad absenken, Abwesenheiten die Raumtemperatur auch auf 18 Grad setzen.
Ebenfalls wichtig ist es, für regelmäßige Frischluftzufuhr zu sorgen. Sogar an bitterkalten Tagen muss regelmäßig gelüftet werden, sonst bildet sich Schimmel in den Räumen. Mal ganz abgesehen davon, dass es einem mit frischer Luft besser geht. Aber es reicht aus, die Fenster nur kurz zu öffnen - dann aber nicht nur kippen, sondern stoß- oder gar querlüften. Also am besten sogar gegenüber liegende Fenster öffnen, sodass ein Luftzug durch den Raum oder ganze Teile der Wohnung zieht und sich die Luft so schneller austauscht.
Türen schließen
Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft ,,co2online" rät, drei- bis viermal täglich so zu lüften. An den kältesten Tagen etwa fünf Minuten lang, im Herbst etwa zehn bis 15 Minuten lang. Gegen die Kippstellung spricht nicht nur der geringe Luftaustausch in kurzer Zeit. Lässt man die Fenster so länger geöffnet, kühlen die Wände um die Fenster aus, was den Räumen zusätzlich Wärme entzieht. Dieser Tipp liegt nah, aber im Alltag wird das oft vergessen: Zimmertüren geschlossen halten! Wenn Türen zwischen geheizten und ungeheizten Räumen zu bleiben, spart das Heizkosten. Das gilt natürlich auch für Türen zum Flur, zum Keller und Dachboden. Bis zu fünf Prozent Ersparnis sind laut der Kampagne ,,80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel" dadurch möglich. Simone Andrea Mayer, dpa