Herbst und Winter bedeuten: Heizung an. Wer die Energie effizient nutzen möchte, dreht ohnehin nicht „volle Pulle“ auf. Aber es gibt noch mehr zu beachten. Fünf wichtige Tipps, wie man gut über die kalte Jahreszeit kommt.
Raumtemperatur anpassen und halten: Die Thermostate sollten auf die Raumnutzung und die individuelle Wohlfühltemperatur eingestellt sein. 20 Grad seien typischerweise für Wohnräume geeignet, während Schlafzimmer auch mit 16 bis 18 Grad auskommen, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Beim Drehregler liegt man also in der Mitte oft richtig: „Üblicherweise wird auf Stufe 3 etwa 20 Grad Celsius erreicht, zwischen den Stufen ergeben sich je drei bis vier Grad Unterschied“, so die Verbraucherschützer.
Besser kein Thermostat-Jojo
Dabei sollte die Raumtemperatur konstant gehalten werden, daher sollte man häufiges Hoch- und Runterdrehen vermeiden, um keine Energie zu verschwenden. „Wer auf das Thermostat-Jojo verzichtet, fährt gerade bei den häufig wechselnden Außentemperaturen im Herbst besser“, erläutert Markus Lau, Technikexperte des Deutschen Verbandes Flüssiggas (DVFG). Das gelte vor allem in eher schlecht gedämmten Bestandsgebäuden.
Heizkörper frei halten – innen und außen: Gluckert oder rauscht es? Luft in den Heizkörpern führt zu einem höheren Energieverbrauch. Mit einem Entlüfterschlüssel kann man sie einfach ablassen, bei moderneren Heizkörpern geht das über ein Automatikventil. Vor und nach der Entlüftung sollte man den Druck im Heizungssystem prüfen, unter Umständen muss auch Wasser nachgefüllt werden.
In einem Mehrfamilienhaus können Mieter und Mieterinnen den Heizungsdruck nicht selbst kontrollieren und nachsteuern. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt deshalb, Rücksprache mit dem Vermieter oder der Hausverwaltung zu halten.
Freie Heizkörper
Doch nicht nur im Inneren sollten die Heizkörper frei sein, sondern auch außen. Das heißt: Keine Möbel oder Vorhänge vor die Heizkörper stellen. Das stellt eine gleichmäßigere Wärmeverteilung sicher. „Eine einfache Regel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen ist und die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann“, so die Verbraucherschützer.
Heizung nicht ganz ausschalten: Auch wenn jedes Grad weniger den Verbrauch senkt: Wer vollständig aufs Heizen verzichtet, riskiert nicht nur, dass die Außenwände stark abkühlen, sondern begünstigt Schimmelbildung. Gerade in Küche und Bad sollte man die Temperaturen konstant über 14 Grad halten. Sparen kann man trotzdem: „Wer nicht zu Hause ist und die Raumtemperatur etwa von 20 Grad auf 16 Grad reduziert, senkt seinen Energieverbrauch um rund 24 Prozent“, rechnet Markus Lau vor.
Für Eigentümmer liegen „besondere Sparpotenziale“ laut Verbraucherzentrale NRW in einer auf die Bewohner zugeschnittenen Zeitsteuerung der Heizungsanlage, wo meist Absenkungszeiten programmiert werden können. Beispielsweise die sogenannte Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur der Heizanlage reduziert wird. Bei längerer Abwesenheit über den Tag sei wiederum die Tagesabsenkung sinnvoll. Manche Anlagen haben auch Wochenprogramme, mit denen das persönliche Heizprofil für Werktag und Wochenende eingestellt werden kann.
Lüften, auch wenn‘s draußen feucht und kühl ist: Auch bei kaltem Wetter sollte man lüften, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen und Schimmelbildung zu verhindern. Lau empfiehlt Stoßlüften drei- bis viermal am Tag für etwa zehn Minuten oder querlüften mit gegenüberliegenden Fenstern. Auch kühlere Räume sollten gut belüftet werden. Sonst könne sich an kälteren Stellen Feuchtigkeit niederschlagen und Schimmel bilden.
Test mit Papier
Türen und Fenster abdichten: Man sollte unbedingt dafür sorgen, dass Türen und Fenster dicht sind. Das minimiert Wärmeverluste. Tipp der Verbraucherschützer, um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen: Ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenes Fenster klemmen. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Haus- und Wohnungstüren kann man mit Dichtungsprofilen zusätzlich abdichten, damit Wärme nicht unnötig entweicht. Bettina Lüke, dpa
Feuchter Keller?
Wohnen: Schimmel ist der Albtraum vieler Hausbesitzer.
Wer eine Immobilie besichtigt, achtet auf eine Vielzahl an Dingen: Schon vor dem Betreten des Gebäudes gilt der erste Blick der Nachbarschaft und dem äußeren Erscheinungsbild des Hauses.
Im Inneren des Gebäudes geht es dann um den Schnitt, um die verwendeten Materialien, um den Erhaltungszustand – im Optimalfall fängt man bereits bei der ersten Begehung an, sich im Kopf einzurichten.
Doch auch die Wände und den Keller sollte man sich genau anschauen. Denn sind sie feucht oder hat sich sogar schon Schimmel angesetzt, sollten die Alarmglocken schrillen. Es drohen eine aufwändige Sanierung und im schlimmsten Fall gesundheitliche Beeinträchtigungen. Die gute Nachricht ist: Man kann Schimmel auf Dauer loswerden.
Allerdings sollte hier ein Profi ran. Denn er beseitigt nicht nur das Problem, sprich: trocknet die feuchten Stellen. Sondern er hilft auch dabei, die Ursache zu finden und zu beheben. Neben falschem Nutzerverhalten liegen nämlich häufig Baumängel wie eine schlechte Abdichtung oder eine mangelhafte Dämmung zugrunde, oft in Kombination mit organischen Baustoffen. In solchen Fällen hilft dann nur eine gründliche Sanierung.
Feuchte Wände einfach nur mit einem Trocknungsgerät zu trocknen und anschließend über Farbveränderungen drüberzustreichen hilft auf Dauer nicht. Im Gegenteil: Je öfter Wasser eintritt und je länger die Feuchtigkeit im Mauerwerk bleibt, desto höher ist das Risiko für Folgeschäden. Rostende Metallträger oder faulende Holzelemente können sogar die Stabilität beeinträchtigen. pm