Bentley ist eine Firma mit ausgesprochenem Drive. Das Hechinger Medizintechnikunternehmen, das innovative Gefäßprothesen entwickelt und herstellt, hat in den 13 Jahren seines Bestehens ein Wachstum hingelegt, das seinesgleichen sucht. Gefahren werden muss aber auch ganz wortwörtlich, um die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Zum Firmensitz im Gewerbegebiet Lotzenäcker, das draußen am Hechinger Stadtrand liegt, fahren die meisten der inzwischen 250 Beschäftigten mit dem eigenen Auto. Für sie hat Bentley in nur siebenmonatiger Bauzeit ein Mitarbeiterparkhaus errichten lassen, das am Dienstagnachmittag offiziell freigegeben wurde.
Exklusiv für Mitarbeiter
Vom heutigen Mittwoch an können die Bentley-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort auf zehn Etagen ganz exklusiv parken. Und so ganz nebenbei ist der ,,Bentley Car Park" auf dem ehemaligen Gelände von Best Freizeitmöbel (Lotzenäcker 10), einen Steinwurf vom Firmensitz entfernt, zum größten Parkhaus der Zollernstadt und ihrer Umgebung geworden.
Gefeiert wird die Eröffnung am 1. Juli mit einer großen Party für die ganze Bentley-Betriebsfamilie. Gestern bot die Fertigstellung immerhin Anlass für einen kleinen Sektempfang und ein paar würdigende Worte. Hechingens Bürgermeister Philipp Hahn war der erste, der zu dem imposanten Neubau gratulierte. ,,Professionell und schnell" sei das Parkhaus von der ausführenden Firma Goldbeck aus Stuttgart in die Höhe gezogen worden, zollte Hahn Respekt. Die Stadt Hechingen, versicherte der Bürgermeister, freue sich mit Bentley über diese Investition im Gewerbegebiet. Das Unternehmen Bentley, so hielt Hahn fest, sei nicht nur gegenüber der Gesellschaft ,,unglaublich sozial engagiert", sondern auch gegenüber seinen Mitarbeitenden. Deshalb habe Bentley das Gelände von der Firma Best Freizeitmöbel erworben und für die Beschäftigten das jetzt fertiggestellte Parkhaus gebaut.
Bentley, so erinnerte Hahn, schaffe zwar viele Anreize, damit seine Mitarbeiter alternative Wege zur Arbeit finden. So werden schon bisher E-Bikes bezuschusst und Plätze für Fahrgemeinschaften reserviert. ,,Ohne Individualverkehr geht es aber trotzdem nicht." Für das Mitarbeiterparkhaus, das mit einem Höchstmaß an Professionalität geplant worden sei, habe die Stadt die planerischen Grundlagen geschaffen und die Genehmigungen ,,in Windeseile" erteilt.
Bentley-Geschäftsführer Sebastian Büchert dankte der Stadt für diese Unterstützung, der Nachbarfirma Best für das Grundstücksgeschäft und vor allem der Firma Goldbeck für die punktgenaue Fertigstellung des Projekts. Büchert erinnerte daran, dass es erst im vergangenen September war, als das Grundstück nach dem Abriss der alten Hallen vorbereitet wurde, und dass im November Baustart war.
Das Parkhaus, so ordnete Büchert ein, schaffe die Voraussetzung für das weitere Wachstum des Unternehmens Bentley. Inzwischen hat die Belegschaft die 250erMarke überschritten. Das Parkhaus bietet Platz für 370 Fahrzeuge. ,,Da haben wir ein bisschen Luft zum Atmen", stellte Büchert fest. ,,Es tut gut, nach Jahren der Enge ein bisschen Vorrat zu haben."
Gut möglich ist jedoch, dass dieser schon in wenigen Jahren erschöpft ist, denn das Wachstum hält an: „Wir liegen schon wieder 30 Prozent über dem Vorjahresniveau und zehn Prozent über Plan", sagte Büchert und erneuerte das Ziel, im Jahr 2026 um die 450 Beschäftigte zu haben. Da ist es beruhigend zu wissen, dass das Parkhaus im Bedarfsfall um ein „drittes Schiff" mit weiteren 165 Stellplätzen erweitert werden kann.
Parallel der Erweiterungsbau
Doch das ist Zukunftsmusik. Konkreter im Blick haben die Bentley-Verantwortlichen die Erweiterung des Firmensitzes an der Adresse Lotzenäcker 3. Der 22 Meter hohe Erweiterungsbau wird unter Mithilfe eines weithin sichtbaren Baukrans mit Hochdruck vorangetrieben und soll nächstes Jahr um diese Zeit seiner Fertigstellung entgegengehen.
Otto Wendland, der Facility Manager des Unternehmens, der bei solchen Projekten bisher federführend war, wird das aus dem verdienten Ruhestand heraus betrachten können. Gestern hatte er seinen letzten Arbeitstag und wurde von Sebastian Büchert mit großem Dank verabschiedet. Sein Nachfolger war beim Termin schon dabei: Antonio Forko.
Mit dabei war selbstverständlich Hechinger Medizintechnik-Pionier Lars Sunnanväder, der den rasanten Drive des von ihm gegründeten Unternehmens mit großem Wohlwollen sieht. Ein neuer Meilenstein auf dem beispiellosen Erfolgsweg der Sunnanväder-Firmen ist gesetzt.
Ein paar Daten und Fakten zum Bau
370 Stellplätze, davon 331 innen und 39 außen
9120 Quadratmeter Parkfläche innen, 930 außen
10 Halbgeschosse, erschlossen durch 2 Treppenhäuser
12 Meter hoch ist das Parkhaus.
Für Mitarbeiter, die ihr Kennzeichen hinterlegen, öffnet sich die Schranke automatisch.
0 Euro beträgt die Parkgebühr für die Berechtigten
4 E-Ladesäulen stehen zur Verfügung.