Frei von Klischees
Sonderveröffentlichung

Berufswahl und Zukunft Frei von Klischees

Ihren Job sollten Jugendliche ganz nach ihren persönlichen Wünschen wählen dürfen.

Man kann schon früh anfangen, sich über mögliche Berufe zu informieren. Dabei zählt erstmal alles, was Spaß macht. Foto: djd/www.klischee-frei.de /Steffi Beermann

27.07.2024

Seit vielen Jahrzehnten ist es das gleiche Bild: Entscheiden sich Jugendliche für einen Ausbildungsberuf, so orientieren sie sich auch heute noch meistens an den klassischen Rollenbildern. Doch sind Frauen wirklich besser für helfende Berufe geeignet als Männer? Und haben Jungen tatsächlich mehr handwerkliches Geschick?

Fertigkeiten werden
ganz individuell erlernt

„Studien zeigen, dass Begabungen individuell sind und Fertigkeiten auf ihrer Basis erlernt werden“, informiert Miguel Diaz, Leiter der Servicestelle der Initiative „Klischeefrei“. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, zur Aufklärung beizutragen. Das Geschlecht spiele bei der Verteilung von Fertigkeiten keine Rolle, Übung hingegen schon, so Diaz. „Die Jugendlichen sollen ermutigt werden, gängige Rollenklischees kritisch zu hinterfragen“, unterstreicht die Schirmherrin der Initiative, Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und als Richterin selbst engagiert für die klischeefreie Berufswahl.

Studien zeigen, dass Begabungen individuell sind und Fertigkeiten auf ihrer Basis erlernt werden.
Miguel Diaz
Leiter der Servicestelle
der Initiative „Klischeefrei“

Ihr ist wichtig, dass auch Eltern die Berufssuche ohne Schubladendenken unterstützen, denn sie seien immer die Ansprechpartner Nummer eins der Schulabsolventinnen und Schulabsolventen. Die Berufs- und Studienwahl erfolgt bei jungen Menschen im besten Fall also nach individuellen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen und Erfahrungen. Doch vorhandene Geschlechterklischees beeinflussen häufig die Entscheidung und schränken das Spektrum der Möglichkeiten ein. Sie tragen dazu bei, dass aller Potenziale verschenkt werden und Menschen mit ihrer Berufswahl nicht zufrieden sind. Von weniger Klischees profitieren letztlich alle: Junge Menschen aller Geschlechter erhalten die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und Zufriedenheit und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Betriebe bekommen motivierte Mitarbeitende, die durch unterschiedliche Perspektiven zum Erfolg beitragen. Sie erhalten zudem die Möglichkeit, dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen, der besonders in Berufen ausgeprägt ist, die von einem Geschlecht dominiert werden.
djd