Mit einer Weiterqualifizierung bleiben Beschäftigte nicht nur für ihren Arbeitgeber attraktiv. Eine berufliche Fortbildung ist häufig auch Voraussetzung, um aufzusteigen oder ein besseres Gehalt zu erreichen. Bis dahin stellt sich aber die Frage: Wie lässt sich die Weiterbildungsphase finanzieren? Ob Meister, Fachwirt, Techniker oder geprüfter Berufsspezialist: Für mehr als 700 unterschiedliche Fortbildungsabschlüsse lassen sich Förderungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-Bafög) beantragen.
Zuschüsse für Lehrgangskosten und Lebensunterhalt
Dabei gibt es verschiedene Förderkomponenten. Das ist einerseits ein Zuschuss zu Lehrgangs- und Prüfungsgebühren, heißt es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Diese Förderung ist einkommens- und Vermögens-unabhängig, die Höchstsumme liegt bei 15 000 Euro. 50 Prozent davon müssen nicht zurückgezahlt werden. Für die anderen 50 Prozent erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Darlehensangebot der Förderbank KfW. Bei bestandener Abschlussprüfung können von der Darlehenssumme auf Antrag wiederum 50 Prozent erlassen werden. Bei einer Fortbildung in Vollzeit ist darüber hinaus ein Beitrag zum Lebensunterhalt möglich, ebenfalls abhängig von Einkommen und Vermögen. Der Zuschuss muss laut Infos des Bundesbildungsministeriums nicht zurückgezahlt werden. Für Alleinstehende beträgt der maximale monatliche Unterhaltsbeitrag derzeit zum Beispiel 963 Euro
Aufstiegs-Bafög: Antrag online stellen
Der Antrag auf Aufstiegs-Bafög kann grundsätzlich online gestellt werden. Dazu lohnt es sich zu den Antragsmöglichkeiten im eigenen Bundesland zu informieren. Darüber hinaus müssen mit dem Antrag diverse Unterlagen eingereicht werden. Eine Übersicht zu den Antragsformularen findet sich auf der Webseite des BMBF. Wer sich persönlich beraten lassen will, kann sich auch an das zuständige Amt für Ausbildungsförderung wenden. Das BMBF führt online eine Liste mit Zuständigkeiten. Telefonisch gibt es zudem Auskunft unter der kostenlosen Info-Hotline 0800 622 36 34 (montags bis donnerstags von 8.00 bis 18.00 Uhr, freitags von 8.00 bis 16.30 Uhr). dpa
Auf Herz und Nieren geprüft
Is it a match? Um herauszufinden, ob Arbeitgeber und Bewerber wirklich zusammenpassen, gibt es nichts Besseres, als den ein oder anderen Tag miteinander zu verbringen.
Der Schnuppertag ist ein reiner Kennenlerntag - da wird nicht gearbeitet. Als zukünftiger möglicher Azubi oder auch dual Studierender bekommt man die Möglichkeit, sich ein Unternehmen genauer anzuschauen und mögliche spätere Kollegen kennenzulernen. Meist bekommt man eine Führung durch alle Bereiche und erfährt etwas über die Arbeitsprozesse. An diesem Tag dürfen den Bewerbern keine „...im Betrieb üblichen Aufgaben...“ übertragen werden, die sie selbstständig erledigen sollen, heißt es in einem Beitrag in der Deutschen Handwerks Zeitung. Erlaubt ist, dem Bewerber kleinere Teilaufgabe zusammen mit einem Angestellten zu übertragen. Einen Arbeitslohn gibt es an einem Schnuppertag nicht.
Ein Probearbeitstag ist da schon eine ernstere Angelegenheit. Hier bekommen die Bewerber bestimmte Aufgaben übertragen und arbeiten für eine bestimmte Zeit meist sind es ein oder zwei Tage im Unternehmen mit. Bei der Probearbeit handelt sich um ein befristetes Arbeitsverhältnis und dafür gibt es auch einen Arbeitslohn. Dabei muss der Mindestlohn beachtet werden. Das bedeutet aber auch: Es müssen Steuern gezahlt werden und zwar Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und eventuell auch Kirchensteuer. Während dieses Tages müssen Bewerber sich an Arbeitszeiten und Pausenzeiten halten.
Übersetzt heißt das Assessment Center so viel wie „Beurteilungszentrum“. Es gibt Arbeitgebern die Möglichkeit, Bewerber besser kennenzulernen, als dies in einem Vorstellungsgespräch möglich ist, und hilft ihnen die Stärken, Kompetenzen und Fähigkeiten der Bewerber besser einzuschätzen. Die Bewerber bekommen Aufgaben, die sie alleine oder in Gruppen lösen sollen, es gibt Diskussionsrunden oder auch Rollenspiele. Dabei werden sie genau beobachtet: Wer beteiligt sich? Wer übernimmt die Führung einer Gruppe? Wer unterstützt andere und wer redet immer nur dagegen? In der Regel dauern Assessment Center ein oder zwei Tage. as