In manchen Berufen gehören sie einfach dazu, in anderen Bereichen wiederum sind sie ein Pluspunkt im Lebenslauf bei der Bewerbung um den ersten Job: Trainee-Programme und Volontariate dienen dem Übergang zwischen Studium und Arbeitsleben. Gerade für Absolventen, die noch nicht ganz genau wissen, in welchem Berufsfeld sie später arbeiten möchten, kann ein Ausbildungsprogramm ein wichtiger Zwischenschritt sein. „Bei fundierten Angeboten durchlaufen die Teilnehmer verschiedene Stationen.
Erstmal die Möglichkeiten abwägen
Sie können für sich herausfinden, in welchen Bereichen tatsächlich ihre Interessen und Stärken liegen“, erklärt Experte Nils Hille. Es gibt Kennzeichen, an denen Interessierte ein seriöses Angebot erkennen. Dazu zählen eine verbindliche Struktur und ein fester Ansprechpartner, der sich regelmäßig Zeit für den offenen Austausch mit dem Trainee sowie für Feedback nimmt, so Hille.
Ein weiteres Merkmal: die Bezahlung. Die Vergütung und Dauer sollten in einem sinnvollen Verhältnis zu den Lerninhalten und Entwicklungszielen stehen.
Coachings, Seminare und Auslandsaufenthalte
Die Gefahr besteht für Trainees oder Volontäre, als billige Arbeitskraft ausgenutzt zu werden. Es gebe immer noch einige Arbeitgeber, die Trainees und Volontäre nicht als solche anerkennen wollen, räumt Hille ein. Für die überwiegende Mehrheit stehe aber eine gute Qualifizierung im Vordergrund, so seine Einschätzung. Dementsprechend werde auch in die Ausbildung investiert, sagt Stefan Rippler, Autor des Buchs „Trainee-Knigge“. Trainees oder Volontäre kommen zum Beispiel in den Genuss von Coachings, Seminaren Mentoringprogrammen oder Auslandsaufenthalten. Und wie gut stehen die Chancen, nach der Ausbildung in der Firma zu bleiben? Stefan Rippler sagt: „Trainee-Programme zielen in der Regel darauf ab, einen Mitarbeiter so breit gefächert wie möglich auszubilden, um sie oder ihn auf eine Führungsrolle vorzubereiten. Eine Übernahme im Unternehmen ist in der Regel von Anfang an Ziel des Programms.“ dpa
Neu im Job: Kleidungsstil und Tattoos absprechen
Tattoos, Piercings oder der individuelle Kleidungsstil: Nicht immer sind Ausbildungsbetriebe und Azubis bei diesen Themen auf einer Wellenlänge. Betrieb und Lehrling sollten ihre Erwartungen hierzu am besten schon vor dem Ausbildungsbeginn absprechen. So lassen sich Missverständnisse vermeiden. Das rät zumindest Azubi-Trainer Hans Höß.
Was nicht gewollt ist, sollte den Azubis schon zu Beginn offen und sachlich dargelegt werden. Etwa, dass Auszubildende ohne Nasenpiercing zur Arbeit kommen sollen. Generell empfiehlt Höß Ausbildern, in Sachen Erscheinungsbild der Azubis aber nicht zu streng zu sein. Ob jemand ein guter Lehrling sei, hänge in erster Linie nicht davon ab, ob er die richtigen Hosen trage. Man könne freundlich mit dem Azubi darüber reden, und über manches auch einfach mal hinwegsehen, so der Coach. dpa