„Die Generation Z hat den riesigen Vorteil, dass sie eine hart umkämpfte Gruppe auf dem Arbeitsmarkt ist“, sagt Christian Scholz, emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Universität des Saarlandes. Christian Scholz forscht unter anderem zu den Vorstellungen der Generation Z zur Arbeitswelt. Dass sich die Bedürfnisse der neuen Berufseinsteiger geändert haben, sei ein generelles Phänomen: „Das fängt beim Malermeister um die Ecke an und geht bis hin zu IT-Unternehmen“, so Scholz über die ab Ende der 1990er-Jahre Geborenen, die damit zur Generation Z gehören. Die Generation Z plant langfristig und hat dadurch klare Ideen, wie sie arbeiten möchte. Dazu gehören laut Scholz geregelte Arbeitszeiten, keine Überstunden und ein eigener Arbeitsplatz, nicht im Großraumbüro.
Genaue Vorstellungen von den eigenen Wünschen
Laut Martina Niemann, Personalleiterin bei Lufthansa und Präsidiumsmitglied beim Bundesverband der Personalmanager, suchen die jungen Einsteiger in erster Linie nach einer sinnerfüllten Arbeit, die einen Beitrag zu den Unternehmenszielen leistet.
Personalleiterin Niemann hat die Erfahrung gemacht, dass Spielregeln wichtig sind: „Ich erlebe, dass die Neuen gerne wissen wollen, woran sie sind.“ Wenn ein Arbeitgeber eine 40-Stunden-Woche verspricht, dürfen dann am Ende keine 70 Stunden herauskommen.
Früher war die Konkurrenz größer
„Diese Wünsche waren früher auch da, aber die Konkurrenz war eben deutlich größer“, erklärt Martina Niemann. Heute können Berufseinsteiger selbstbewusster auftreten, weil sie Mangelware sind.
Laut dem Wirtschaftswissenschaftler Scholz finden junge Berufseinsteiger ihre Bedürfnisse eher bei mittelständischen Unternehmen erfüllt als bei großen Konzernen. Diese kleineren Unternehmen hätten im Zweifel genau das, was die Generation sucht: Struktur, Sicherheit und Wohlfühlen. „Ich habe mal ein Unternehmen gesehen, die haben mit der Idee geworben: Wir haben in den letzten 15 Jahren niemandem gekündigt“, erklärt Scholz. Das sei wichtig für die Jobeinsteiger der Generation Z: Loyalität vom Arbeitgeber, dem sie sich dann auch loyal gegenüber verhalten. dpa