Sonderveröffentlichung

Berufswahl & Zukunft Eine Datenbank verhilft zur Zusatzqualifikation

Zusatzqualifikationen sind gefragt – und das schon während der Ausbildung. Das zeigt eine Erhebung des Bundesinstituts für berufliche Bildung.

Wer sich einen Vorteil im Beruf verschaffen möchte, sollte über Zusatzqualifikationen nachdenken.  FOTO: CONTRASTWERKSTATT - STOCK.ADOBE.COM

27.01.2020

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Eine Berufsausbildung soll die Fachkenntnisse vermitteln, die bei der Berufsausübung notwendig sind. Diesen Anspruch erfüllen die Ausbildungspläne für die rund 350 möglichen beruflichen Ausbildungsgänge in aller Regel. Dennoch, mit diesen Kenntnissen allein ist es häufig nicht getan: Jugendliche, die eine Ausbildung absolvieren, aber auch Betriebe setzen verstärkt auf Zusatzqualifikationen wie zum Beispiel betriebswirtschaftliches Wissen für Techniker, EDV-Kenntnisse und Fremdsprachen.

Dazu zählen auch die so genannten Schlüsselqualifikationen wie etwa Teamentwicklung, Kommunikation oder auch Präsentationstechniken. Stark gefragt sind auch Auslandsaufenthalte. „Immer mehr Auszubildende erwerben ergänzend zu ihrer dualen Berufsausbildung eine Zusatzqualifikation oder beginnen einen dualen Studiengang“, berichtet jetzt das Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB) und bezieht sich dabei auf die Auswertung der Datenbank „AusbildungPlus“, über die im Internet solche Zusatzangebote abgerufen werden können. Mit über 41 000 Ausbildungsangeboten ist „Ausbildung Plus“ eine der größten Ausbildungsdatenbanken in Deutschland. Aktuell sind es demnach rund 130 000 Auszubildende und Studierende, die ein solches Angebot nutzen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um sechs Prozent.

Bei den Zusatzqualifikationen haben die Betriebe nach den Angaben des BIBB ihre Angebote von April 2018 bis April 2019 um 5,7 Prozent ausgeweitet. Die Zahl der Teilnehmer stieg um 4,3 Prozent. Eine Sonderauswertung für das Handwerk bestätigt den Trend. Hauptanbieter von Zusatzqualifikationen im Handwerk sind Betriebe mit 43 Prozent, gefolgt von den Handwerkskammern mit 21 Prozent.

Die verbleibenden 36 Prozent werden von Berufsschulen und sonstigen Anbietern vermittelt. Von den in der Datenbank registrierten 2253 Zusatzqualifikationen sind 139 speziell für Berufe des Handwerks. Ungebremst ist nach den Angaben des Instituts auch das Interesse an dualen Studiengängen. Hier wuchs die Zahl der Angebote um 3,6 Prozent auf insgesamt 712 und die der Studierenden um rund 11 Prozent. Erfreulich sei auch das verstärkte Engagement der Betriebe: Die Zahl der Unternehmen, die duale Studiengänge zur Qualifizierung des Nachwuchses nutzen, stieg um 6,3 Prozent. Bei den dualen Studiengängen wird in der Hochschule, Berufs oder einer Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie und im Betrieb gelernt. Spitzenreiter bei dualen Studiengängen sind Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Maschinenbau. pm

Tapetenwechsel für Azubis

Manchmal müssen schon Auszubildende für ihre Ausbildung umziehen. Manchmal gibt es hierfür Zuschüsse vom Staat.

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Umzugskisten schleppen kann auch schon für Azubis dazugehören. Zumindest, wenn sie nicht bei ihren Eltern wohnen können. Foto: Bodo Marks/dpa

Einige Ausbildungen können Azubis nicht überall absolvieren. Vielleicht ist der neue Betrieb zu weit vom Wohnort entfernt, um bei den Eltern wohnen zu bleiben. Azubis müssen dann den neuen Alltag in der ersten eigenen Wohnung meistern.

Zuschüsse für die Miete 

„Auszubildende, die für ihre neue Lehrstelle umziehen, sollten prüfen, ob sie Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe haben“, rät Ausbildungsexpertin Sabrina Schittel. Mit der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) unterstützt die Bundesagentur für Arbeit Auszubildende, die in einer eigenen Wohnung leben. Wer bestimmte Voraussetzungen erfüllt, kann zum Beispiel Zuschüsse für Miete, für Fahrten zur Arbeit oder nach Hause zur Familie bekommen.

Ob jemand Anspruch auf BAB hat und wie hoch der Zuschuss voraussichtlich ausfällt, können Interessierte mithilfe des BAB-Rechners unter www.babrechner.arbeitsagentur.de ermitteln. dpa