Homeoffice: Pleiten, Pech und Pannen vermeiden
Sonderveröffentlichung

Berufswahl & Zukunft Homeoffice: Pleiten, Pech und Pannen vermeiden

,,Ich arbeite jetzt von zu Hause aus." Einen Satz, den man seit dem Frühjahr 2020 häufig hört. Für die meisten Menschen eine ganz neue Welt. Auch viele Azubis und Studenten wechselten an den PC.

25.07.2022

Was vor zwei Jahren ein absolutes Novum war, hat sich mittlerweile in vielen Unternehmen etabliert: das Homeoffice. Während die einen große Fans sind, können die anderen mit Arbeiten von zu Hause so gar nichts anfangen. Immerhin erfordert es einiges an Selbstorganisation und Disziplin. Vielen, die im Homeoffice arbeiten, fehlen auch die Kollegen, der Plausch an der Kaffeemaschine oder gemeinsame Mittagspausen. Am meisten stößt deshalb das hybride Arbeitsmodell auf Gegenliebe: ein paar Tage in der Woche Homeoffice, ein paar Tage ab ins Büro. Ob nun freiwillig oder nicht: Wie kann das Arbeiten von zu Hause aussehen, ohne das alles im Chaos versinkt? Anne Meßmer

Der Arbeitsplatz

Großes Glück haben alle, die ein eigenes Büro zu Hause haben.
Doch dieser Luxus ist nur den wenigsten vergönnt. Wer kein extra Zimmer, aber noch Platz hat, sollte sich mit Schreibtisch und ordentlichem Schreibtischstuhl eine Arbeitsecke einrichten - dort wird auch nichts Anderes getan. Regale oder Paravents helfen bei der räumlichen Trennung. Und: Es wird auf keinen Fall vom Bett aus gearbeitet.


Der Tagesablauf

GOODSTUDIO/SHUTTERSTOCK.COM

Routinen sind im Homeoffice wichtig. Das heißt: Man beginnt mit der Arbeit um die Uhrzeit, um die man auch im Büro loslegen würde, macht zur gleichen Zeit Mittag und geht auch zur üblichen Zeit in den Feierabend. Tipp: Für Gesundheit und Arbeitsmoral ist gutes und regelmäßiges Essen wichtig. In der Mittagspause sollte man daher ordentlich essen und 

Wer die Möglichkeit hat, verbringt die Pause in einem anderen Raum. Da ja oft keine Zeit bleibt, groß zu kochen, ein Tipp aus Omas Zeiten: Gerichte am Wochenende vorkochen, portionsweise einfrieren, am Morgen zum Auftauen rauslegen und in der Pause nur noch erwärmen.




Die Kleidung

Oberste Regel: Die Hose bleibt an. Auch, wenn es noch so verlockend ist - gearbeitet wird weder im Schlaf- noch im Jogginganzug. Denn die Kleidung hat durchaus Einfluss auf die Art, wie man arbeitet. Wer sonst im Kostüm oder Anzug zur Arbeit geht, und im Homeoffice viele Videokonferenzen hat, kann zum Beispiel eine Jeans anziehen und als Oberteil eine Bluse oder ein Hemd samt Krawatte. Ein legerer Look ist vollkommen in Ordnung.

Im Sommer natürlich auch mit kurzer Hose, die keiner zu sehen bekommt. Wer im Homeoffice ordentlich angezogen ist, kann nicht nur jederzeit dem Paketboten die Tür öffnen, ohne rot zu werden, sondern ist auch nach Feierabend motivierter, was den Gang außer Haus betrifft - zum Beispiel in den Biergarten, zum Einkaufen oder für einen kleinen Abendspaziergang.


Ablenkungen sind tabu

Schnell noch einkaufen, den Fernseher laufen lassen und die Nägel lackieren - nein! Auch zu Hause ist die Arbeitszeit zum Arbeiten da. Klar, wer Kinder hat - insbesondere, wenn diese noch kleiner sind - kann Ablenkungen nicht gänzlich vermeiden. Daher sollte man die Zeit, in der die Kids in der Kita oder Schule sind, umso fokussierter nutzen.







Die psychische Komponente

Manch einer hat das Gefühl, im Homeoffice 200 Prozent geben zu müssen, um unter Beweis zu stellen, dass er auch tatsächlich arbeitet. Das ist Quatsch und schlecht für die Gesundheit. Ein Chef und auch Kollegen bekommen ja mit, ob Aufgaben erledigt werden und Projekte vorankommen. Chefs sollten ihren Angestellten hier nicht zu viel Druck machen. Wer sich wirklich um Arbeit drücken will, braucht dazu kein Homeoffice - der schafft das auch im Büro. Niemand muss im Homeoffice 24/7 erreichbar sein. Es reicht vollkommen aus, zu den üblichen Arbeitszeiten erreichbar zu sein.





Technische und menschliche Komponenten

Eine Katze, die sich bei der Videokonferenz vor die Kamera setzt oder der Nachwuchs, der mal dem Chef ,,Hallo" sagen möchte - alles schon passiert. Und sind wir mal ehrlich: So etwas lockert das Ganze auf, sorgt für ein Schmunzeln und erinnert daran, dass die Menschen vor der Kamera echt sind und eben keine Avatare. Trotzdem sollte man an ein paar Dinge denken, um die ein oder andere Panne zu vermeiden.

- Beide Partner sind im Homeoffice und der Arbeitsplatz des einen ist im Schlafzimmer? Steht eine frühmorgendliche Videokonferenz an, sollte man dem Partner Bescheid sagen. Das verhindert, dass dieser im Hintergrund durchs Bild läuft.

- Vor Beginn einer Videokonferenz sollte man Kamera, Mikro, Strom- und Internetversorgung checken.

- Bitte nicht mit dem Headset aufs Klo gehen - das kann peinlich werden!

- Den Hintergrund auf Chaos oder dreckige Wäsche prüfen.

Wichtig ist auch immer der Datenschutz. Dieses Thema vor Beginn des Homeoffice mit der IT-Abteilung besprechen.