Gesellenbrief plus Hochschulreife?
Sonderveröffentlichung

Berufswahl & Zukunft Gesellenbrief plus Hochschulreife?

Mit dem sogenannten BerufsAbitur steht Auszubildenden mit Gesellenbrief sogar der Weg an die Hochschule offen.

Mit dem BerufsAbitur können Gesellenabschluss und Abitur schneller erreicht werden, als wenn sie nacheinander gemacht würden. Foto: Christin Klose/dpa-mag

24.09.2022

Auf dieses Angebot, das vom Zentralverband des Deutschen Handwerks und der Kultusministerkonferenz ins Leben gerufen wurde, macht das Portal „abi.de“ aufmerksam. Mit dem BerufsAbitur lässt sich parallel zu einer Berufsausbildung die allgemeine oder Fachhochschulreife erlangen. Wie André Weiß, Referatsleiter in der Abteilung Berufliche Bildung beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in dem Beitrag erklärt, steht das Angebot allen Azubis offen - unabhängig, ob sie einen Abschluss in einem Handwerks-, Handels- oder Industrieberuf anstreben.

Unterschiedliche Modelle in den Bundesländern

Allerdings wird das BerufsAbitur derzeit nur in neun Bundesländern angeboten: Dazu gehören Baden-Württemberg, Bayern,  Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Der Ablauf der Ausbildung unterscheidet sich zum Teil leicht: Den Infos zufolge sind in Sachsen und Berlin Schule und betriebliche Ausbildung eng verknüpft. Nach insgesamt vier Jahren haben die Azubis dann sowohl ihren Gesellenbrief als auch die Hochschulzugangsberechtigung in der Tasche.

Ausbildungsberatung kann helfen

In den anderen Bundesländern haben Azubis während der Ausbildung abends und am Wochenende Zusatzunterricht, der zur Fachhochschulreife führt. Wer ein Jahr weiter in Vollzeit Unterricht besucht, kann die allgemeine Hochschulreife bekommen. Bildungsexperte Weiß empfiehlt Interessierten, sich an die Ausbildungsberatung der regional zuständigen Handwerkskammer oder der Industrie- und Handelskammer zu wenden. Hier gibt es Infos zu passenden Berufsschulen. Auch mit dem Ausbildungsbetrieb sollte sich Azubis zur angestrebten Doppelqualifizierung abstimmen. dpa