„Man muss reisen, um zu lernen.“ Ein schlauer Satz, den der amerikanische Schriftsteller Mark Twain (18351910) einst von sich gegeben hat. Denn wer reist, der lernt viel Neues kennen. Früher war es in vielen Berufen sogar üblich, dass junge Menschen nach Abschluss ihrer Lehre auf Wanderschaft gingen. Erst danach durften sie die Meisterprüfung ablegen. In einigen Berufen - zum Beispiel bei den Steinmetzen, Goldschmieden oder Zimmerleuten wird der Brauch noch gepflegt.
Tatsächlich besteht für alle Azubis die Möglichkeit, während der Ausbildung ins Ausland zu gehen. Voraussetzung ist, dass der Ausbildungsbetrieb zustimmt. Ein geeigneter Zeitpunkt ist nach der Zwischenprüfung. So bringt man schon Erfahrung im Beruf mit, hat aber noch genügend Puffer vor den Abschlussprüfungen.
1. Erasmus +
Bei diesem Programm der EU haben Azubis und Berufsschüler die Möglichkeit, im Ausland im Rahmen eines Stipendiums zu lernen. Wichtig: Bewerben kann man sich nicht selbst, das muss der jeweilige Ausbildungsbetrieb oder die Berufsschule machen.
2. Ausbildung Weltweit
Das ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Für interessierte Azubis, die einen Teil der Ausbildung im Ausland verbringen möchten, gibt es hier finanzielle Unterstützung zu beantragen.
Wichtige Infos auf einen Blick
Es gilt das Berufsbildungsgesetz § 2, Absatz 3: „Teile der Berufsausbildung können im Ausland durchgeführt werden, wenn dies dem Ausbildungsziel dient. Ihre Gesamtdauer soll ein Viertel der in der Ausbildungsordnung festgelegten Ausbildungsdauer nicht überschreiten.“
Infos gibt es bei den Handwerkskammern, der Industrie- und Handelskammer und den Deutschen Auslandshandelskammern.