Bewerben heißt für-sichwerben. Darum gehören mindestens ein gut formuliertes Anschreiben, der ausführliche Lebenslauf und ein professionelles Foto mit in die Unterlagen. In der Regel geht es mit der Bewerbung etwa zehn bis zwölf Monate vor dem angestrebten Arbeitsbeginn los - also kurz nach den Sommerferien.
Im Handel und in anderen Berufen sind es etwa neun bis fünf Monate vorher, bei Banken und Versicherungen startet die Bewerbungsphase sogar mehr als ein Jahr vor Ausbildungsbeginn. Es schadet aber in keinem Fall, sein Interesse für einen Ausbildungsplatz beim Wunschbetrieb schon etwas vorher zu erklären. Dann könnten auch schon mal die formalen Voraussetzungen, wie Altersbeschränkungen, der erforderliche Notendurchschnitt oder ein Führerschein geklärt werden. Zudem können bei einem ersten, ungezwungenen Kontakt mit dem zukünftigen Ausbildungsbetrieb ein nachhaltiger Eindruck hinterlassen werden.
Was bedeutet „aussagekräftig“?
Oft ist auf den Stellenportalen eine „aussagekräftige Bewerbung“ gefordert. Doch was ist damit gemeint? Hier will der Empfänger auf keinen Fall abgenutzte Floskeln und Standardsätze lesen. Nichtssagende Bla-bla-Sätze, die nur als Worthülsen und Platzhalter diesen, sind in Personalbüros verhasst. Kopierte Absätze sind der sicherste Weg zur Absage. Stattdessen sind hier die persönlichen Beweggründe und die Begeisterung für den angestrebten Beruf gefragt. Auch wenn schon erste Erfahrungen auf dem jeweiligen Gebiet vorhanden sein sollten, dürfen die gerne genannt werden.
Spitzenkandidaten schreiben anders
Standardsätze mögen auf den ersten Blick gut klingen und nett gemeint sein. Sie bleiben aber leere Textbausteine und Selbstverständlichkeiten. Das Gegenteil wäre die Nachricht. Das „hiermit bewerben“ ist offensichtlich bei Bewerbungsschreiben. Dass die Stellenanzeige gelesen wurde, ebenso sonst wäre es eine Initiativbewerbung. Und dass das Unternehmen mit der vorliegenden Bewerbung jemanden „gewinnt“ ist noch gar nicht. Sobald man typische Standard-Formulierungen beim Wort nimmt, entlarven sich die Floskeln in der Bewerbung von allein. Solche Sätze sind auch nicht individuell, originell oder kreativ. Und genau das machen sie im Anschreiben so gefährlich: Personaler haben derlei Phrasen 1000 Mal gelesen. Ohne sie wäre das Bewerbungsschreiben kein Stück ärmer, mit ihnen aber ist es langweiliger, austauschbarer, aussage loser. Wer hier viel verspricht, muss sich aber auch im Klaren sein, dass das Thema beim Vorstellungsgespräch zur Sprache kommt.
Eigentlich gehören Bewerbungen in Papierform der Vergangenheit an. Sollte dennoch Unterlagen in Papierform gewünscht werden, zählt auch hier das Erscheinungsbild. Schon bevor in der Personalabteilung das erste Wort in den Unterlagen gelesen wurde, setzt der erste Eindruck auf dem Schreibtisch der verantwortlichen Person seine Marke. Als Bewerbungsmappe eignet sich am besten eine transparente Klemmmappe, wie sie im Fachhandel angeboten werden. Das Anschreiben sollte lose beigelegt sein. Als Umschlag eignet sich Kuvert im DIN-A4-Format mit verstärkten Rücken, sodass die Unterlagen nicht geknickt ankommen. Insbesondere innovative, zukunftsgerichtete Unternehmen bevorzugen jedoch die Unterlagen per E-Mail. Viele Firmen bevorzugen ausdrücklich Onlinebewerbungen oder lehnen postalische Scheiben grundsätzlich ab.
Schließlich hat die Digitalisierung die Arbeitswelt voll erfasst und gibt auch in der Jobsuche den Ton an. Der Vorteil für den Bewerber ist, dass am PC eine ansprechende Gestaltung mit einigen Vorkenntnissen relativ gut möglich ist. Aber Vorsicht: Das Design sollte nicht mit verschiedenen Schriften oder Grafiken überfrachtet werden. Wichtiger ist dagegen das Foto, das auf keinem Fall etwa eine Aufnahme vom vergangenen Strandurlaub sein darf. Der Profifotograf hat das nötige Wissen und die technischen Möglichkeiten dafür.
Gerne digital, aber im richtigen Format
Die wahrscheinlich häufigste Art, eine Bewerbung digital zu verschicken, ist per E-Mail mit Anhang. Die Bewerbungsunterlagen werden dazu üblicherweise in einem einzigen PDF-Dokument zusammengefasst. Ein Versenden als Word-Dokument ist nicht verbreitet und auch nicht empfehlenswert. PDF-Dokumente sind optisch ansprechender und übersichtlicher für den Adressaten. Natürlich darf derselbe Text an mehrere Firmen verschickt werden. Doch vor dem Abschicken müssen alle individuellen Inhalte angepasst werden. Nichts ist peinlicher, als den Personaler mit dem falschen Namen anzuschreiben. Sind bestimmte Stärken, Fähigkeiten oder Qualifikation in der Stellenbeschreibung gefordert, sollte auf diese im Text ausführlich eingegangen werden.
Ganz egal, ob als analoger Brief oder E-Mail: Jeder Text sollte unbedingt noch von mindestens einer weiteren Person gewissenhaft gelesen werden. Denn der tückische Fehlerteufel schleicht sich überall ein und wird unter Umständen von der Rechtschreibprüfung des Computers übergangen. Eine Bewerbung mit Rechtschreibfehlern ist ein Hinweis darauf, dass die betreffende Person unsauber und wenig gewissenhaft arbeitet.
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