Um die Jahrtausendwende sind die geboren heute Mittzwanziger die erste Generation, die seit ihrer Kindheit mit Smartphone und Laptop aufgewachsen ist. Lernen, Spielen und Kommunizieren finden hier selbstverständlich digital statt. Was genau wollen die jungen Menschen?
Nach der Sozialisationstheorie von Klaus Hurrelmann findet in der Jugendphase des Lebens die Auseinandersetzung mit Körper, Psyche, sozialer Umwelt und physischer Umgebung statt. Die Angehörigen der Generation Z finden demnach deutlich andere wirtschaftliche, politische und kulturelle Bedingungen vor als die vorigen Generationen.
Der Generation Y digital überlegen
Ein besonderer Einfluss war vor allem die Konfrontation mit digitalen Medien, die bereits in früher Kindheit stattfand, während Gen Y die digitalen Technologien erst in ihrer frühen oder späten Jugend kennenlernte. Deshalb sind Gen-Z-ler vorherigen Generationen auf diesem Gebiet meist intuitiv überlegen.
Die rückläufigen Geburtsraten und florierender Wirtschaft profitieren Angehörige der Generation Z vom Fachkräftemangel. Auszubildende und Nachfuchskräfte werden in allen Branchen händeringend gesucht. Damit haben sich der Ausbildungs- und der Arbeitsmarkt deutlich verändert, so dass Arbeitssuchende frei wählen können. Mehr und mehr sind es die Firmen, die um ihre Gunst als künftige Mitarbeiter werben müssen.
Dies kann sich langfristig auf die Motivation am Arbeitsplatz sowie das Arbeitsklima auswirken. Eine eher gelassene Stimmung macht sich bereits in der Schule bemerkbar, da es immer unwichtiger wird, Bestnoten und einen ausgezeichneten Abschluss zu erreichen, was unter anderem zur Folge hat, dass Menschen mehr aufgrund ihrer Leistung außerhalb des Schulsystems beurteilt werden. Die Generation Z ist also aufgewachsen mit Social Media, ständiger Verfügbarkeit und Verbundenheit und haben damit einen bisher einzigartigen Zugang zur digitalen Welt. Entsprechend unterscheiden sich die Werte und Einstellungen erheblich von den ihnen vorhergehenden Generationen.
Für Arbeitgebende kann das sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. Zum Ende des Jahres 2022 waren in Deutschland laut Statista rund 2,7 Millionen Personen im Alter von 20 bis 25 Jahren sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
In der Altersgruppe der unter 20-Jährigen seien es sogar nur knapp 900 000 Personen. Die junge Generation schätzt eine offene, moderne Führungskultur, in der Leistung gesehen und wertgeschätzt wird. Zu den wichtigsten Aspekten bei der Berufswahl zählen für die Gen Z allerdings gute Verdienstmöglichkeiten sowie eine gute Work-Life-Balance. Dies sind die beiden Faktoren, die in verschiedenen Umfragen die oberen Plätze belegen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die junge Generation vergleichsweise wechselwillig ist.
Von Andreas Brücken