Für relativ viele Azubis legt ein Tarifvertrag fest, wie viel sie während ihrer Lehre verdienen. 2024 gab es dabei den höchsten Anstieg bei den tariflichen Ausbildungsvergütungen seit 1996, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mitteilt. Azubis in tarifgebundenen Betrieben haben 2024 demnach im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre hinweg 1.133 Euro brutto im Monat und damit rund 70 Euro mehr als 2023 verdient.


An der Spitze: Rohrleitungsbauer/-in - mit monatlich 1.349 Euro. Knapp dahinter folgt auf Platz 2 der Beruf Milchtechnologe/-technologin (1.347 Euro).
Ein Großteil (60 Prozent) der Auszubildenden erhielt im Durchschnitt eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.100 Euro, etwa ein Viertel mehr als 1.250 Euro.
Es gibt aber auch Berufe, bei denen die tarifliche Ausbildungsvergütung durchschnittlich unter 950 Euro pro Monat liegt. Für 25 Berufe hat das BIBB einen bundesweiten Durchschnittswert von weniger als 1000 Euro ermittelt. Ein Großteil dieser Berufe gehöre zum Handwerk, heißt es - wie etwa die Ausbildung zum Maler und Lackierer (936 Euro) oder zum Bodenleger (882 Euro). Der Auswertung zufolge ist die Ausbildung zur Friseurin/ zum Friseur der Beruf mit den insgesamt niedrigsten tariflichen Ausbildungsvergütungen (719 Euro).
Ohne Tarifvertrag gilt die Mindestvergütung
Wichtig: Wer in einem Betrieb ohne Tarifbindung oder ohne Tarifvertrag ausgebildet wird, muss häufig mit einer geringeren Vergütung rechnen. Die Mindestausbildungsvergütung legt aber eine Untergrenze fest, die Arbeitgeber nicht unterschreiten dürfen. Wer zum Beispiel 2025 eine Ausbildung beginnt, bekommt demnach im ersten Ausbildungsjahr mindestens 682 Euro monatlich. Im vierten Ausbildungsjahr müssen es dann 955 Euro sein. Zusätzlich gilt für nicht tarifgebundene Betriebe: Die Ausbildungsvergütung darf die für ihre Branche und Region geltenden tariflichen Sätze um maximal 20 Prozent unterschreiten. dpa