Rundum gut ausgeruht
Sonderveröffentlichung

Besser schlafen Rundum gut ausgeruht

Nachtruhe: Guter Schlaf ist die Grundvoraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

Um guten Schlaf zu finden, ist die passende Schlafumgebung wichtig. Auch das eigene Verhalten kann den Schlaf verbessern. Foto: dpa/Christin Klose

13.11.2022

Rund ein Drittel des Lebens verbringt ein Mensch im Schlaf. Die Schlafdauer ist individuell sehr unterschiedlich, manche benötigen acht Stunden, um sich ausgeruht und fit zu fühlen, andere nur sechs. Wer regelmäßig zu wenig schläft, verhält sich tagsüber wie jemand, der ein Promille Alkohol im Blut hat, haben Forscher herausgefunden. Das Reaktionsvermögen ist eingeschränkt. Doch woher kommen Schlafstörungen? Welche Ursachen können sie haben?

Aus wissenschaftlicher Sicht sind sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht optimal. Zuviel Schlaf kann auf Dauer ebenso gesundheitsschädlich sein wie zu wenig. Doch vielen gelingt die entspannte Nachtruhe nicht. Sie leiden unter Schlafstörungen, können nicht richtig ein- oder durchschlafen, was sich nachhaltig auf ihren Organismus auswirkt. Forschungen zufolge leiden rund zehn Prozent der Menschen in den westlichen Ländern dauerhaft an Schlafstörungen. Über 50 Prozent der Befragten einer DAK-Studie gaben an, das Problem gelegentlich zu haben.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einige der Ursachen für einen schlechten oder ungenügenden Schlaf sind offensichtlich und vergleichsweise einfach zu ändern. Dazu gehört etwa das Schlafumfeld, konkret die Situation im Schlafzimmer. Dort sollte es stets ruhig sein. Außerdem sollte sich der Raum gut abdunkeln lassen – mit dichten Vorhängen, Fenster- oder Rollläden. Denn Licht regt den Hormonhaushalt an und behindert den Schlaf. Auch das Schlafklima spielt eine Rolle: Ist das Schlafzimmer gut gelüftet, die Luft weder zu feucht noch zu trocken?

Abendliches Ritual

Und dann kann auch das eigene Verhalten die Nachtruhe verbessern. So sollte man spät abends nichts zu Schweres mehr essen und Alkohol nur in geringen Maßen genießen. Zwar macht Alkohol müde, er stört aber die wichtigen Tiefschlafphasen und sorgt dafür, dass der Schlaf insgesamt weniger erholsam ist. Und dass Koffein und Nikotin nicht gerade schlafförderlich sind, versteht sich von selbst.

Vor dem Zubettgehen sollte man nicht mehr fernsehen oder spannende Bücher lesen, sondern sich mit etwas befassen, das zur Entspannung beiträgt – vorteilhaft ist auch ein festes abendliches Ritual und eine möglichst gleichbleibende Zeit, zu der man sich hinlegt. Auch Sport kann dazu beitragen, besser zu schlafen, außerdem regelmäßige Bewegung im Tagesverlauf.

Auch wie man liegt, hat Einfluss auf den Schlaf. Viele Menschen, die schlecht schlafen, schlafen auf einer für sie nicht optimalen Matratze. Eine zu harte oder zu weiche Matratze, auf der die Wirbelsäule nicht optimal gestützt wird, führt auf Dauer nicht nur zu Rückenschmerzen, sondern verschlechtert auch den Schlaf an sich.

Hierbei ist zu fragen, ob es allein an der falschen Matratze liegt, oder ob ein orthopädisches Leiden vorliegt. Das lässt sich im Zweifelsfall mit einem Arzt abklären, der dann auch Hinweise geben kann, welche Matratze geeignet ist oder ob man beispielsweise ein orthopädisches Kissen benötigt. Um die individuell perfekte Matratze, das passende Kissen und die ideale Zudecke zu finden, sollte man sich zudem von den Experten in Bettenfachgeschäften beraten lassen.

Mit zu den häufigsten Auslösern von Schlafstörungen gehören heute Stress und psychische Probleme. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) rät in diesem Fall dazu, die Ursachen hierfür zu ergründen und anzugehen, da ansonsten die Gefahr besteht, sich in einen Teufelskreis zu begeben, indem man aus Angst vor schlechtem Schlaf Vermeidungsstrategien entwickelt. Man sollte keine falsche Scheu haben und auch eine Psychotherapie oder Verhaltenstherapie in Erwägung ziehen, wenn die seelischen Probleme überhand nehmen.

Zudem gibt es geschlechterspezifische Unterschiede: Frauen schlafen statistisch gesehen generell schlechter als Männer und ihre Schlafprobleme nehmen im Alter zu. Laut DGSM ist eine Zunahme während der Wechseljahre zu beobachten. Das äußert sich unter anderem durch nächtliche Hitzewallungen und Schweißausbrüche, die den Schlaf unterbrechen und auch zu erhöhter Tagesmüdigkeit führen können. Als Grund hierfür gilt das verminderte Östrogen, was sich eventuell medikamentös behandeln lässt.

Generell gilt: Das richtige Bett und die passende Schlafumgebung sind wichtig. Schläft man trotzdem schlecht, sollten physische Ursachen ausgeschlossen werden, dann psychische – je nach Ergebnis ist eine ärztliche Behandlung ratsam. Schlafstörungen, die länger als vier Wochen anhalten, gelten als behandlungsbedürftig. pm