Chancengleichheit für alle
Sonderveröffentlichung

Bildung an den Beruflichen Schulen Chancengleichheit für alle

Lernen: Berufliche Schulen bieten passende Ausbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten – auch nach einer Berufsausbildung –, insbesondere aber für Absolventen der allgemeinbildenden Schulen.

An den Beruflichen Schulen werden Ausbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten geboten.

31.01.2022

Die wirtschaftliche Lage stabilisiert sich derzeit wieder. Industrie, Handwerk und der Soziale Bereich suchen händeringend nach Fachkräften. Die Beruflichen Schulen in der Region bieten sehr gute Möglichkeiten durch eine Vielzahl an Ausbildungen und schulischen Vollzeitbildungsgängen, beruflich durchzustarten oder einen höheren allgemeinbildenden Abschluss zu erreichen.In jüngster Zeit wurden weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen. Auch für das Jahr 2022 erwartet die Arbeitsagentur für die Landkreise Tübingen und Reutlingen einen Rückgang im Bereich der dualen Berufsausbildung. Viele Jugendliche interessieren sich nach dem Besuch einer allgemeinbildenden Schule zunächst für einen höheren Schulabschluss. Für beide Gruppen – diejenigen, die sofort beruflich durchstarten wollen und diejenigen, die einen höheren Schulabschluss anstreben – bieten die Beruflichen Schulen vielfältige Möglichkeiten.Die meisten Jugendlichen besuchen, nachdem sie eine allgemeinbildende Schule abgeschlossen haben, eine berufliche Schule. Dort können sie zum einen gezielt einen Beruf erlernen, zum andern haben sie die Möglichkeit, allgemeine Schulabschlüsse zu erwerben – vom Hauptschulabschluss über den Mittleren Abschluss und die Fachhochschulreife bis zum Abitur.Berufliche Schulen ermöglichen den schulischen Aufstieg durch eine Vielzahl von Bildungsangeboten und sorgen damit gleichzeitig auch für Chancengerechtigkeit im Anschluss an das allgemeinbildende Schulwesen. Von der Förder-, Werkreal-, Haupt-, Gemeinschafts- und der Realschule aus, bietet das berufliche Schulwesen allen Schulabgängern vielfältige Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren.Sie bieten damit auch optimale Chancen für junge Menschen, die erst später eine ausreichende Motivation haben und genügend Einsatz zeigen, um einen höheren Abschluss zu erreichen. Ebenso bieten sich unter bestimmten Bedingungen Weiterbildungsvarianten im Anschluss an eine beendete Ausbildung oder für junge Menschen, die bereits im Berufsleben stehen.Der Bildungsauftrag der beruflichen Schulen ist vielfältig: Zunächst gilt es, als dualer Partner der Unternehmen in der Region in rund 80 verschiedenen Ausbildungsberufen Fachkräfte im Handwerk, in der Industrie, der Haus- und Landwirtschaft, wie auch im Sozial- und Dienstleistungsbereich auszubilden. Bundesweit gibt es in der dualen Ausbildung rund 330 anerkannte Ausbildungsberufe. Im vergangenen September haben deutschlandweit insgesamt mehr als 500 000 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag neu abgeschlossen und eine betriebliche Ausbildung im Dualen System (Ausbildungsunternehmen und Berufsschule) begonnen.Gerade dieses spezifisch deutsche System der beruflichen Ausbildung begründet den hohen Standard der Fachkräftequalifikation in Deutschland und deren internationale Reputation im Vergleich zur Praxis der verschulten Ausbildungssysteme in den meisten anderen Ländern. Nicht zuletzt bildet das Duale System der beruflichen Bildung in Deutschland damit auch die Voraussetzung für die europaweit niedrigste Jugendarbeitslosigkeit.Dass es neben der universitären Ausbildung in vielen Studiengängen auch die beruflichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt, ist von großer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung. Die Wirtschaftskraft Deutschlands beruht im Wesentlichen auf kleineren und größeren Industrie- und Handwerksbetrieben. Die Versorgung der Menschen durch Dienstleistungen aller Art ist elementar wichtig und wird überwiegend von Menschen erbracht, die nicht studiert haben. Nicht nur zu Zeiten der Coronapandemie sollte man daher die pflegerische und hauswirtschaftliche Betreuung der Kranken und Älteren im Blick haben. pm