Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt stellt für junge Menschen eine besondere Herausforderung dar. Nach einem Jahrzehnt Schule verlassen sie dieses geschützte Umfeld und sollen jetzt selbstständig ihr weiteres (Berufs-)Leben gestalten. Dieser Schritt führt in einen bislang weitgehend unbekannten Lebensbereich - mit anderen Personen, anderen Anforderungen und anderen Rahmenbedingungen.
Zusätzlich stehen junge Menschen heute einer unübersichtlichen Anzahl an theoretisch wählbaren beruflichen Optionen gegenüber. Sie sollen vor dem Hintergrund erhoffter beruflicher Karrieren eine eigenverantwortliche Entscheidung über einen möglichen Berufsweg treffen, der zum eigenen Lebenskonzept passt und zugleich weitreichende Konsequenzen für die künftigen Lebenschancen hat - und das in jungen Jahren.
Mit dieser tiefgreifenden Bedeutung der Berufswahl ist auch die Unsicherheit über die richtige Entscheidung groß. Wie gut, dass da Bildungsmessen wie die Binea Orientierung und Information bieten darüber, was alles möglich ist, welche Anforderungen für welchen Beruf gestellt werden und wie die Ausbildung abläuft. Auf der Messe, die 2024 zum 18. Mal stattfindet, hat man zudem Gelegenheit, Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu nehmen und erste Kontakte zu möglichen Ausbildungsunternehmen zu knüpfen.
Vorbereitung zahlt sich aus
Um an den zwei Messetagen Freitag, 26. Januar, und Samstag, 27. Januar, - möglichst viel Input zu generieren, ist es gar nicht so verkehrt, sich auf den Besuch ein wenig vorzubereiten. Egal ob man sich nur informieren möchte oder bereits auf der Suche nach einem konkreten Ausbildungsplatz ist. Gut vorbereitet und mit Plan bringt einen die Binea auf jeden Fall weiter.
Damit der Messebesuch zum Erfolg führt, kann man einiges selbst tun. Wichtig ist, sich einen Überblick zu verschaffen: Welche Aussteller sind auf der Bildungsmesse Neckar-Alb vertreten und welche will man an ihrem Stand besuchen? Auf der Webseite der Binea unter www.binea.de findet man eine Übersicht aller Aussteller, auch nach Kategorien geordnet. Außerdem kann man online in der Messebroschüre mehr über die teilnehmenden Unternehmen und Einrichtungen erfahren. Das gilt auch für das gedruckte Heft, das vor Ort in der Stadthalle Reutlingen zu haben ist. Und nicht zuletzt trägt der Berufefinder (Suchfeld) auf der Webseite dazu bei, sich über den möglichen Traumberuf zu informieren.
Vorab sollten sich die Jugendlichen überlegen, welche Ziele sie mit dem Besuch verfolgen. Wollen sie sich über einen bestimmten Beruf oder ein bestimmtes Thema informieren? Oder sich persönlich bei einem Unternehmen vorstellen, bei dem sie sich um einen Ausbildungsplatz bewerben wollen? Entsprechend sollte auch der Tag auf der Binea geplant werden. Wichtig ist auch, sich nicht zu viel vorzunehmen, sondern Prioritäten zu setzen.
Neues ausprobieren
An den Messeständen haben die jungen Leute die Chance, direkt mit Menschen aus einem Unternehmen zu sprechen. Da bietet es sich an, sich vorab Fragen zu überlegen und diese auch zu notieren. Wer Freundlichkeit, Respekt und Interesse zeigt, gewinnt Pluspunkte. Und mit der "clickit“-Fotocard hinterlässt man einen bleibenden Eindruck. Der erst recht positiv ausfällt, wenn man ordentlich gekleidet zur Messe erscheint.
Viele Unternehmen haben an ihren Ständen auch Aktionen vorbereitet, die mit der Ausbildung oder dem späteren Beruf zu tun haben. Das ist die Chance, sich in bestimmten Bereichen auszuprobieren, Neues kennenzulernen und schon einmal ein klein wenig in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern. Nur Mut, das Ganze macht auch ziemlichen Spaß.
Nach der Messe hat man viele Informationen gesammelt und Kontakte geknüpft. Nun heißt es, dranzubleiben und die nächsten Schritte zu planen. Etwa, die Bewerbung zu verfassen und schon einmal Termine - etwa für ein Vorstellungsgespräch - zu vereinbaren.
Übrigens: Es bietet sich in dieser Berufsorientierungsphase sowie vor und nach dem Besuch der Binea 2024 in Reutlingen auch an, das Gespräch zu suchen. Etwa mit Freunden, Verwandten und ganz besonders mit den eigenen Eltern. Denn bei der Berufswahl sind Eltern und Familie mit die ersten und wichtigsten Ansprechpartner. Sie sind stabile und verlässliche Berater, emotionale Unterstützer und vermitteln auch Zugänge zu ihrem sozialen Netzwerk. Und nicht zuletzt kennen sie ihre Kinder genau, wissen um deren Stärken und Schwächen, Interessen und jeweiligen Begabungen. pm/mcj