Sie sind klein, meist eher lästig und doch systemrelevant: Insekten. Die winzigen Tierchen spielen eine Schlüsselrolle für gesunde Böden, sie bestäuben die Pflanzen und erhalten das ökologische Gleichgewicht. Als kleinstes Glied der Nahrungskette sind sie unverzichtbar – ihr dramatischer Rückgang betrifft alle.
Daher lautet in diesem Jahr das Thema von Bioland goes Muswiese „Bye bye Insekten? Artenvielfalt in Gefahr“. Auf dem Podium spricht Moderatorin Christine Hofmann (Hohenoher Tagblatt) am Freitag, 10. Oktober, in der Hofburk in Rot am See mit Schauspielerin und Co-Gründerin der „MaLisa Stiftung“, die sich für gesellschaftliche Vielfalt und die Förderung von Klima- und Artenschutz einsetzt, Maria Furtwängler, und Bioland-Präsident Jan Plagge über Lösungen zum Erhalt der Artenvielfalt.


Wichtige Fragen
Im Fokus stehen dann mutige Ideen und wirksame Lösungen für eine summende Zukunft. Dabei werden folgende Fragestellungen behandelt: Wie hängt das Insektensterben mit unserer eigenen Zukunft zusammen? Was passiert mit der Biodiversität, wenn das Klima aus dem Takt gerät? Wie rettet die (biologische) Landwirtschaft unsere Arten? Wie wird die Stadt zum Paradies für Mensch und Insekt? Wie beeinflusst unser Alltag die Artenvielfalt – und was können wir alle tun?
„Ohne Insekten wachsen auf unseren Feldern keine Pflanzen und es gibt keine Lebensmittel. Aber Insekten verschwinden in alarmierendem Tempo. Mit unserem Talk wollen wir zeigen, wie wir Menschen unsere Rolle als Verursacher hinter uns lassen und zum Gestalter einer artenreichen Zukunft werden“, erklärt Heiko Reinhardt, Organisator und Vorstandsmitglied des Bioland-Landesverbands Baden-Württemberg, die Wichtigkeit des Themas.
Prominente Unterstützung
Stargast Maria Furtwängler setzt sich als NABU-Insektenbotschafterin schon lange öffentlich für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Dies gehört auch zur Identität der biologischen Landwirtschaft, daher hat Bioland 2019 als erster deutscher Bio-Verband verbindliche Richtlinien zum Schutz der Artenvielfalt auf den Höfen eingeführt.
Im Talk diskutieren Furtwängler und Plagge, welche Rolle die Insekten als Teil des Ökosystems für den Menschen spielen. Landwirt und Experte für Wildpflanzensaatgut Ernst Rieger wird zudem aufzeigen, wie die Landwirtschaft mit Wildblumen und Kräutern die Artenvielfalt unterstützt.
Doch die Rettung der Insekten darf nicht nur in der Landwirtschaft stattfinden. In der Talkshow werden mit dem Meteorologen Andreas Neumaier daher auch die Auswirkungen des Klimas auf die Insektenwelt thematisiert. Außerdem wird Crailsheims Baubürgermeister Jörg Steuler zu Gast sein und seine Perspektive zur Rolle des Städtebaus einbringen.
„Der Erhalt der Artenvielfalt benötigt vielfältige Lösungen, das spiegeln wir auf unserem Podium. Nach unserem Talk weiß jeder Einzelne, was er privat tun kann“, erklärt Heiko Reinhardt. Die Veranstalter versprechen: „Praxis- und lösungsorientiert werden wir nicht nur Probleme benennen, sondern zeigen, was jeder Einzelne für den Schutz der Insekten tun kann.“ pm/ina
Info
Über 2000 Besuchende werden zur Veranstaltung am Freitagabend erwartet. Der Talk startet um 19 Uhr, bereits um 17.30 Uhr öffnet das bewirtete Festzelt. Im Anschluss an den Talk spielt ab circa 22 Uhr die Band Urban Brass. Der Eintritt ist frei.
Sieben Prinzipien - hierfür steht Bioland
Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol. Im Landesverband Baden-Württemberg wirtschaften rund 1850 Erzeugungsbetriebe sowie 360 Partnerbetriebe aus Herstellung und Handel nach den Bioland-Richtlinien. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.
Als wichtigste Aufgabe sieht der Verband die Förderung und Weiterentwicklung des organisch-biologischen Landbaus. Zu den Kernthemen gehören Artenvielfalt, Klima und Umwelt, Tierwohl, Regionalität, Verzicht von Gentechnik. Sieben Bioland-Prinzipien bilden das Fundament: im Kreislauf wirtschaften, Bodenfruchtbarkeit fördern, Tiere artgerecht halten, wertvolle Lebensmittel erzeugen, biologische Vielfalt fördern, natürliche Lebensgrundlagen bewahren, Menschen eine lebenswerte Zukunft sichern.