Wippingen: ein malerischer Ortsteil
Sonderveröffentlichung

Blaustein spezial Wippingen: ein malerischer Ortsteil

1974 wurde Wippingen nach Blaustein eingemeindet. Der Ortsteil blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist auch heute für seine Bürgerinnen und Bürger besonders.

Das malerische Lindenwäldchen lädt ein, um sich ein paar Minuten hinzusetzen, durchzuatmen und einfach die Natur zu genießen. Fotos: Petra Starzmann

12.07.2023

Geschichte erleben: „Das ist Wippinger Geschichte“, sagt Wippingens Ortsvorsteher Peter Enderle und weist auf die historischen Grenzsteine an der Ortsverwaltung. Sie zeigen, zu welchen Herrschaften der Ort einst gehörte: Reichsstadt Ulm, Deutscher Orden, Kloster Blaubeuren, Herzogtum Württemberg; Herren von Stadion, Herren von Bernhausen und Fleckenzeichen Wippingen steht auf einer Infotafel zu lesen. In der Wippinger Chronik ist bezüglich des Jahres 1829 zu lesen: „Der Weiler Lautern gilt zunehmend als Teilort von Wippingen.“ Vorher habe Wippingen zu Lautern gehört, dem malerischen Ort im Naturschutzgebiet Kleines Lautertal. „Die Menschen waren immer dort, wo es Wasser gab“, blickt Ortsvorsteher Enderle auf die Lauterquelle. Heute wird Lautern von Wippingen aus mitverwaltet.

Die Wippinger Kirche ist ein wahres Kleinod

Insgesamt hat Wippingen knapp 1200 Einwohner. Gerne ziehen junge Familien in den Blausteiner Teilort mit Kindergarten und Grundschule. „Die Grundschule ist wegen der Betreuungsangebote zu klein geworden. Sie soll nächstes Jahr groß saniert werden und einen Anbau bekommen. Die Kosten werden mit 3,3 Millionen Euro veranschlagt“, sagt Enderle. Überdies wird Wippingen weiter wachsen, denn derzeit werden im Osten Wippingens 40 neue Bauplätze erschlossen. Die Kirche „Zu unserer lieben Frau“ erhebt sich in Hanglage mitten im Ort. Das Patrozinium weist darauf hin, dass Wippingen zur Zeit des Kirchenbaus katholisch war – 1472 wurde mit dem Bau begonnen. 1535 wurde der württembergische Teil Wippingens evangelisch. Bereits davor gelangte 1531 als Folge des Bildersturms der Marienaltar aus dem Ulmer Münster nach Wippingen. Der Hochaltar ist ein Meisterwerk der Ulmer Schule.

Spenden sollen helfen, den Schatz zu bewahren

„Die Altarfiguren zeigen in der Mitte des Schreins eine Madonna mit Kind, deren Krone als Symbol ihrer himmlischen Herrschaft von zwei kleinen Engeln präsentiert wird. Als zentrale Figur ist sie umgeben von den Heiligen Jakob und Matthias“, steht im Flyer zum Spendenaufruf für die Sanierung. „Die Kirche ist sanierungsbedürftig, vor allem das Kirchendach ist marode. Die Vorbereitungen dazu laufen gerade“, weist Ortsvorsteher Peter Enderle auf die künftigen Arbeiten hin. Die Kosten dafür belaufen sich geschätzt auf 380 000 Euro. In der sanierungsbedürftigen Kirche finden Besucherinnen und Besucher neben dem hochgotischen Flügelaltar noch mehr Kunstwerke von Bedeutung. Darunter sind die Wandfresken von 1473 beziehungsweise 1510 sowie ein romanisches Kruzifix. In Wippingen gibt es noch Landwirtschaft, daneben ein Gewerbegebiet. Im Juni haben sich zum ersten Mal bei „Wippingen zeigt sich“ die Gewerbebetriebe neben den örtlichen Vereinen präsentiert – insgesamt 20 Stück. Wichtig für die Nahversorgung und auch mal einen Plausch ist das inhabergeführte „Lädle“ – ein Tante Emma-Laden mit Stehcafé.

Orte für Freizeit und Erholung

Wippingen bietet seinen Bewohnerinnen und Bewohnern einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Es gibt ein reges Vereinsleben. „Wir haben einige Vereine“, unterstreicht Ortsvorsteher Enderle und zählt auf: „Den Sportverein, den Männerchor Liederkranz mit der Musikgruppe Jumo, den Schützenverein, den Narrenverein Burgerhau Hexen, den Landfrauenverein, den Grundschul-Förderverein, Schäferhundeverein Blaustein sowie die Bürgerinitiative gegen Gentechnik.“Überdies gibt es ein schönes Wegenetz, das zu zauberhaften Orten führt. Oberherrlingen mit der Kapelle und dem Kreuzweg, der Nägelesfelsen mit der schönen Aussicht ins Blautal und natürlich das Kleine Lautertal sind beliebte Ausflugsziele. Am Ortsrand Richtung Herrlingen gibt es eine Aussichtsbank mit Münsterblick nach Ulm und ein geheimnisvolles Lindenwäldchen – dieses wurde nach dem Ersten Weltkrieg zum Gedenken an Gefallene oder Vermisste gepflanzt. Petra Starzmann