Bereits Anfang der 1980er Jahre gab es in der Umgebung von Munderkingen Stadtfeste. Deshalb entschloss man sich vor vier Jahrzehnten, ein eigenes Fest ins Leben zu rufen. Neben der Stadt waren auch zahlreiche Vereine aktiv beteiligt. Da Munderkingen über drei besondere Brunnen verfügt, wählte man den Namen „Brunnenfest“ für das neue Stadtfest. Seitdem findet es jährlich am letzten Augustwochenende an zwei Tagen statt. Die Organisation übernahm ein eigens gegründeter Festausschuss, dem Wolfgang Wende vorstand. Nach ihm folgten Josef Traub, Martin Spranz, Erwin Ibach, Wolfgang Walk und Paul Gröber.

Seit 2017 ist Rolf Braun der Vorsitzende des Vereins. Für das 40-jährige Jubiläum wollte Braun ein besonders großes Brunnenfest auf die Beine stellen, zumal in diesem Jahr auch das 165-jährige Bestehen des Handels- und Gewerbevereins sowie 20 Jahre Storchenparade gefeiert werden. Das Fest beginnt am Freitagabend mit einem festlichen Empfang für eingeladene Gäste. In einem Zelt des Liederkranzes auf dem alten Schulhof findet ein Rückblick statt. Außerdem ist eine Bilderausstellung zu sehen zu 20 Jahre Storchenparade und 40 Jahre Brunnenfest. Es gibt eine Festrede des HGV-Vorsitzenden Ludwig Mannes sowie einen Fassanstich durch Bürgermeister Thomas Schelkle. Für das leibliche Wohl sorgen leckere Speisen, musikalische Darbietungen runden den Abend ab. Der Samstag ist für die Öffentlichkeit reserviert. Um 16 Uhr startet ein großer Festumzug vom Obertorplatz zum alten Schulhof, zu dem auch CDU-Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat im Land Manuel Hagel begrüßt werden kann. Die Stadtkapelle, der vorderösterreichische Fahnenschwinger vom Jugendhaus, der Bergbier-Festwagen mit Pferdegespann, Vereinskrafschaften der Stadt, der Fanfarenzug der Feuerwehr mit historischem Festwagen sowie die MKK mit dem Storch auf einem Unimog ziehen mit. Im Rahmen des Umzugs werden die 36 Munderkinger Störche präsentiert, die vor 20 Jahren gefertigt, versteigert, künstlerisch bemalt und im ganzen Stadtgebiet aufgestellt wurden. Einige wurden eigens restauriert und verschönert. Nach der Parade können die Störche hinter der Sparkasse bewundert werden. Braun erklärt, dass die Storch-Aktionen vor 20 Jahren von den Städten Munderkingen, Riedlingen, Bad Saulgau, Mengen und Bad Waldsee initiiert wurden, um das Stadtwappen zu feiern. Insgesamt ließ man mehr als 150 Störche von einem Ulmer Bildhauer herstellen, die damals versteigert wurden. Auch beim diesjährigen Brunnenfest wird diese Tradition fortgesetzt: Am Sonntag um 15 Uhr findet eine Auktion zweier frisch bemalter Störche statt, gestaltet von Christa Stöhr und dem Vorstadt-Atelier.


Der Erlös kommt einem guten Zweck zugute. Nach der Parade wird noch gefeiert: Die Stadt präsentiert sich in den Farben Rot und Weiß, wobei die Wimpel der Fasnetszeit in der Innenstadt aufgehängt sind. Auf zwei Bühnen - vor dem Café Melber und auf dem alten Schulhof - gibt es sowohl am Samstag als auch am Sonntag Live-Musik. Das Programm reicht von der Stadtkapelle und der MKK bis zu Partybands wie „Die Partners“ und „Blaskapelle Unterroth“, sowie den „Alten Kameraden“, der „Schnauzer-Combo“ und „Wahnsinn“. Braun verrät, dass die Musiker bis spät in die Nacht auftreten. Aufgrund der Jubiläen wurde das Ende am Samstag auf 1.30 Uhr festgelegt, mit Ausschank bis 2.30 Uhr und dem offiziellen Festende um 3 Uhr. Der Sonntag beginnt um 10.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Stadtkirche. Ab 11 Uhr starten Frühschoppen und die Eröffnung der Ausstellung „Storchenparade“. Neu ist in diesem Jahr das Luftmatratzen-Rennen vom Jugendhaus, das um 16 Uhr beginnt. Braun erzählt: „Der Gewinner springt anschließend in den Marktbrunnen.“ Das Fest endet je nach Stimmung und Wunsch der Vereine - jeder kann den Tag so ausklingen lassen, wie er möchte. Für das leibliche Wohl ist ebenso gesorgt wie für ein buntes Kinderland und ein festliches Ambiente, das von KiM gestaltet wird. Natürlich werden wieder zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten angeboten, um das Jubiläumsfest zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. mb