Vom Kurztrip an den Strand mit dem Reisevan bis zum Luxusurlaub mit Sportwagen im Schlepptau: Mit dem richtigen Caravan ist alles möglich. Der Camping-Trend, das zeigt sich, ist offensichtlich ungebrochen. Rund zwei Millionen Neueinsteiger haben nach Branchenangaben in den vergangenen zwei Jahren zur „mobilen Freizeit“ gefunden.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Der Boom in Europa hält an, jetzt gilt es, sich für die Zukunft aufzustellen. Klima- und Umweltschutz werden auch beim Camping-Tourismus immer wichtiger, denn dieser ist besonders von einer intakten Umwelt abhängig. Nachhaltigkeit ist entsprechend ein wichtiger Aspekt vieler Neuheiten. Auf dem Markt gibt es immer mehr elektrische Campingbusse. Mit einer Akkuleistung von bis zu 75 Kilowattstunden lassen sich rund 300 Kilometer zurücklegen. Mit ausfahrbarem Dach und sogenannten Campboxen in zwei Ausführungen - Koch- und Spülmöglichkeit oder zusätzliches Bett - kann der Urlaub unkompliziert beginnen. Für Neueinsteiger und die junge Zielgruppe bieten sich sogenannte Einstiegswohnwagen an. Mit rund sieben Metern Länge eignen sich die Modelle für Paare oder Eltern mit einem Kind. Manche Modelle bieten zudem die Möglichkeit Fahrrädner mitzunehmen.
Soll nicht nur das Zweirad mit, sondern gleich ein kleines Auto oder der Strandbuggy, werden die Modelle zunehmend hochpreisiger. Das teuerste Modell hat eine integrierte Garage, in die ein Auto problemlos hineinpasst. Dazu gibt es bis zu 35 Quadratmeter Wohnfläche mit Fußbodenheizung. Wer auch mit weniger Platz auskommt, könnte sich für das neue Bad-Konzept interessieren. Durch den Rückbau des Doppelbetts zu einem Einzelbett verdoppelt sich die Fläche der Waschkabine. Die ist somit auch für große Menschen geeignet.
Wer darf einen Wohnwagen mitführen?
Wer an seinem Fahrzeug einen Anhänger über 750 Kilogramm ziehen möchte, braucht möglicherweise eine zusätzliche Eintragung im Führerschein. Diese B96 ist Führerscheinerweiterung besonders für Camper interessant. Zum Ziehen von schweren Anhängern reicht der normale Pkw-Führerschein unter Umständen nicht aus. Daher ist eine Prüfung des eigenen Führerscheins vor Reiseantritt unabdingbar. Auch wichtig ist, was in den Fahrzeugpapieren als zulässiges Gesamtgewicht angegeben ist. Bei der Führerschein erweiterung B96 handelt es sich jedoch um keine eigene Führerscheinklasse, sondern um eine Erweiterung der Fahrerlaubnis Klasse B. Die Schlüsselzahl 96 wird dann auf dem Führerschein vermerkt und besitzt in der gesamten EU Gültigkeit. Für den Anhängerführerschein B96 ist lediglich ein Kurs in der Fahrschule zu absolvieren, der aus einem Theorie- und einem Praxisteil besteht. Viele Fahrschulen bieten das als Tageskurs an. Eine abschließende praktische Prüfung gibt es nicht. Als Inhaber der deutschen Fahrerlaubnisklasse B ist das Führen von Kraftfahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) über 3,5 Tonnen erlaubt. Das Fahren mit Wohnmobilen bzw. Fahrzeugen über 3,5 Tonnen ZGG erfordert zusätzlich zur Klasse B die Klasse C1. Inhaber der alten Klasse 3 dürfen auch Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ZGG bis 7,5 Tonnen zGG führen, und zwar unabhängig davon, ob sie ihren Führerschein in einen EU-Scheckkartenführerschein umgetauscht haben oder nicht.
Wer benötigt den Führerschein der Klasse C?
Fahrzeuge über 7,5 Tonnen zGG dürfen nur mit einer Fahrerlaubnis der Klasse C bzw. der ehemaligen Klasse 2 gefahren werden. dpa-mag/adac
Für wen lohnt sich die Erweiterung B96?
Für alle, die schwerere Anhänger ziehen wollen, aber keinen extra Führerschein mit Prüfung ablegen möchten, lohnt sich die B96-Erweiterung. Wer beispielsweise mit dem Camper in den Urlaub fahren möchte, hat mit B96 mehr Gestaltungsspielraum.