Die Nachbarn, die man schon seit vielen Jahren kennt, das eigene Bett, der alte Baum vor dem Fenster: Das Zuhause ist ein besonderer Ort voller vertrauter Gerüche, Gegenstände und Erinnerungen. Je älter man wird, desto mehr hängt man an seinem Zuhause und fühlt sich dort sicher und geborgen. Doch mit zunehmendem Alter ist vieles nicht mehr so einfach, mitunter wird man auch von Krankheiten geplagt. Der Umzug in ein Seniorenwohn- oder Pflegeheim fällt daher oft nicht leicht. Die häusliche Pflege kann dazu beitragen, dass Menschen auch im hohen Alter in ihrem eigenen Zuhause leben können.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um in vertrauter Umgebung gepflegt zu werden. So können pflegebedürftige Personen Pflegegeld beantragen. Damit können sie oder ihre Angehörigen Unterstützung organisieren durch Familie, Freunde oder ehrenamtliche Helfer.
Gut umsorgt und in den besten Händen
Oder man entscheidet sich für einen ambulanten Pflege- oder Betreuungsdienst oder selbstständige Pflegefachkräfte. Zu ihren Leistungen gehören etwa die Hilfe im Haushalt, die Unterstützung bei der Körperpflege oder auch häusliche Krankenpflege als Leistung der Krankenkasse (zum Beispiel Gabe von Medikamenten oder der Wechsel von Verbänden). Sie unterstützen bei der Beratung pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen. Das Leistungsspektrum eines ambulanten Betreuungsdienstes umfasst ebenfalls pflegerische Tätigkeiten. Zudem wird Unterstützung im Haushalt, der Alltagsgestaltung oder bei der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und Fähigkeiten geboten. Ob die Mitarbeiter der ambulanten Dienste einmal oder mehrmals am Tag oder nur an bestimmten Wochentagen kommen, kann individuell abgestimmt werden. Eine wichtige Rolle übernehmen auch Fahrdienste. Diese bringen pflegebedürftige Menschen nicht nur zum Arzt, zur Physiotherapie oder zum Einkaufen, sondern helfen auch dabei, das Sozialleben aufrechtzuerhalten, indem sie die Menschen zu Besuchen bei Freunden oder auch zu Veranstaltungen fahren.
Neben häuslicher Pflege gibt es auch die ambulante Hospizarbeit, die es unheilbar kranken Menschen ermöglicht, ihre letzte Lebensphase zu Hause zu verbringen. In diesem Bereich arbeiten viele Ehrenamtliche. Sie begleiten sterbende Menschen und deren Angehörige, unterstützen bei der Konfrontation mit den Themen Tod und Sterben und können bei Kommunikationsschwierigkeiten vermitteln. Die hauptamtlichen Mitarbeitenden der Hospizdienste planen mit Angehörigen und Betroffenen eine geeignete Art der Betreuung oder vermitteln Kontakte zu Netzwerkpartnern. as
Weitere Ansprüche auf Hilfe
Wer zu Hause gepflegt wird, hat Anspruch auf sogenannte Pflegehilfsmittel. Dazu zählen technische Hilfsmittel wie ein Pflegebett, aber auch zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel wie Einmalhandschuhe oder Betteinlagen. Auch Umbaumaßnahmen können dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Dazu gehören zum Beispiel der Einbau eines Treppenliftes, Sitz- und Haltemöglichkeiten im Bad oder die Verbreiterungen von Türen. Hierfür kann man Zuschüsse bei der Pflegekasse beantragen.