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Der Pflegestützpunkt des Landkreises bietet Rat- und Hilfesuchenden individuelle Beratung zu allen Themen rund um häusliche Versorgung, Hilfs- und Unterstützungsangebote. 

Viele Betroffene und Angehörige sind zunächst hilflos im Angesicht des Pflegedschungels. Der Pflegestützpunkt berät. Foto: © contrastwerkstatt/Adobestock

15.11.2022

Ein akuter Notfall oder eine schon länger andauernde Pflegebedürftigkeit stellt nicht nur die Betroffenen, sondern auch Angehörige vor große Herausforderungen. ,,Möglichst lange zuhause gut versorgt sein", beschreibt Brigitte Krüger-Wiegmann das Anliegen ihrer Kunden. Die Krankenschwester, Fachkraft für Gerontopsychiatrie und Altentherapeutin sieht ihre Aufgabe im Pflegestützpunkt Göppingen darin, pflegenden Angehörigen nicht nur eine Liste mit Hilfs- und Unterstützungsangeboten in die Hand zu drücken, sondern jeden Fall ganz individuell zu betrachten und für die jeweilige Situation die besten Hilfen zu finden. „Für die Patienten und die Pflegenden", betont sie, denn die beiden Seiten hätten meist eine komplett andere Sicht auf die Situation.

Kostenfrei und neutral

,,Pflegeberatung ist ein komplexes Thema", weiß auch Kollegin Heike Kuhn, ebenfalls Krankenschwester und Diplom-Pflegewirtin. Der Erstkontakt kommt meist telefonisch zustande, dann folgt ein ausführliches Gespräch. „Wir informieren völlig kostenfrei", betont Kuhn und, das ist den Fachfrauen ganz wichtig: ,,Wir wollen niemandem etwas überstülpen, sondern gemeinsam die beste Versorgungslösung finden." Das Gespräch soll über alle Möglichkeiten informieren, Entscheidungshilfen geben. ,,Wir möchten, dass die Hilfe suchenden gestärkt aus der Beratung gehen", sagt Krüger-Wiegmann. Hilfe zuzulassen heiße auch, Kompromisse einzugehen, Hilfen anzunehmen und den Mut aufzubringen, etwas auszuprobieren.

„Den Mut wollen wir machen", sagt Kuhn. Die Kunden können ihr Herz ausschütten und sich aussprechen, denn Ängste und Sorgen werden hier ernst genommen. ,,Seelische Entlastung und Selbstpflege sind für die pflegenden Angehörigen enorm wichtig", weiß Krüger-Wiegmann. Häusliche Pflege sei psychisch und physisch ein Knochenjob, sich Auszeiten zu nehmen nicht nur wichtig und legitim, sondern zwingend erforderlich, um der Aufgabe auf längere Sicht gewachsen zu sein und nicht selbst daran zu zerbrechen. „Und genau diese Situation sehen wir sehr oft", sagen die Fachkräfte.

Entlastung ist das große Stichwort und allein das Gespräch wirke manchmal Wunder. Heike Kuhn nennt Beispiele, etwa den Ehemann, der jede externe Unterstützung verweigere und seine Frau allein versorgen wolle. Oder den Vater, der darauf beharrt, sich selbst zu versorgen und die Hilfe seiner Kinder nicht annehmen wolle. „Wir versuchen, Kompromisse zu finden", sagt Krüger-Wiegmann. Sie weiß aber auch, dass das nicht immer möglich ist. ,,Manchmal muss man die Dinge laufen lassen, bis es zur Einsicht kommt." Das sei schwierig, aber nicht immer vermeidbar und führe im schlimmsten Fall zum Umzug ins Pflegeheim. Angst durch Veränderung, Hilflosigkeit beim Blick auf den Pflegedschungel, das begleite viele, die zum Pflegestützpunkt kommen. Genau hier setzt die Arbeit der Fachkräfte an, die viele Hilfesuchende nicht nur einmalig beraten, sondern immer ein offenes Ohr und auch längere Begleitung anbieten. Iris Ruoss

Pflegestützpunkt des Landkreises Göppingen

Standort Göppingen
Landratsamt Göppingen
Lorcher Straße 6
73033 Göppingen
Zimmer E84 und E85/86

Sprechzeiten:
Montag bis Freitag 9 bis 12.30 Uhr
Montag und Dienstag14 bis 15 Uhr
Donnerstag 14 bis 15 Uhr


Standort Geislingen
MAG Gebäude
Kfz-Zulassung
Schillerstraße 2
73312 Geislingen/Steige

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Carmen Günzel
Telefon 07331/304-351

Sprechzeiten:
Mittwoch 9 bis 11.30 Uhr
Donnerstag nur nach Vereinbarung