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Consenio Miteinander reden

Über die eigene Pflege zu sprechen ist nicht leicht - aber wichtig, um den Lebensabend so selbstbestimmt wie möglich gestalten zu können.

Weil man seine Angehörigen im Alter gut versorgt wissen will, ist es gut, wenn Pflege kein Tabuthema ist. Foto: Silvia Marks/dpa-mag

26.03.2025

In vielen Familien ist das Thema Pflegebedürftigkeit tabu.„Dabei ist es gerade mit Blick auf ältere Menschen enorm wichtig, darüber zu sprechen“, sagt Ulrike Kempchen von der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen. Bei den Gesprächen gilt es auszuloten, welche Wünsche und Bedürfnisse die Älteren haben, falls sie von jetzt auf gleich zu einem Pflegefall werden sollten. 

5,7 Millionen Menschen in Deutschland waren im Jahr 2023 pflegebedürftig. Damit hatte sich die Zahl gegenüber 2013 verdoppelt. Quelle: Statista

Möchte man in ein Pflegeheim oder lieber zu Hause gepflegt werden? Möchte man vielleicht sogar den Ort wechseln und in eine Pflegeeinrichtung ziehen, die in der Nähe der erwachsenen Kinder ist? Wie soll die Pflege organisiert werden? Gibt es Dinge, die man unbedingt in eine Pflegeeinrichtung mitnehmen möchte? „Angehörige, etwa die eigenen Kinder, sollten sich gegebenenfalls nicht scheuen, offen zu sagen, dass sie sich aus persönlichen oder beruflichen Motiven außerstande sehen, die Pflege selbst zu übernehmen“, sagt Ulrike Kempchen.

Schon im Vorfeld Heime ansehen

Kann sich eine ältere Person generell vorstellen, eines Tages in einem Heim zu leben, ist es in der Regel sinnvoll, sich frühzeitig nach passenden Einrichtungen umzusehen.„Man kann in dem ein oder anderen Heim einfach mal einen unverbindlichen Besichtigungstermin vereinbaren“, sagt Kempchen. Manche Einrichtungen bieten auch einen Tag der offenen Tür an, an dem man sich umsehen und informieren kann. Wenn einem ein Haus gefällt, kann man sich dort vorsorglich auf eine Warteliste setzen lassen. Darüber hinaus kann neben einem Heim oder häuslicher Pflege auch eine Senioren-WG eine Möglichkeit sein.


Ein Ort für einen Tag

Wie die Tagespflege Berufstätigen helfen kann, sich um Angehörige zu kümmern.

Viele Ältere haben eins gemeinsam: Sie wollen am liebsten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ein ambulanter Pflegedienst, der ein oder zweimal täglich nach dem Rechten sieht, ist dabei eine wichtige Unterstützung. Doch oft reicht das nicht aus. Braucht ein Betroffener etwa Hilfe beim Toilettengang, kann er damit ja nicht bis zum Besuch einer Pflegekraft warten. Die Lösung könnte eine Tagespflege sein. Wie im Kindergarten können hier Senioren morgens hingebracht und abends wieder abgeholt werden. In der Tagespflege werden die Betroffenen professionell betreut und haben Gesellschaft. Gemeinsame Aktivitäten und ein seniorengerechtes Umfeld sorgen dafür, dass Abwechslung geboten ist. Gleichzeitig achten die Pflegekräfte darauf, dass die Gäste der Tagespflege ausreichend essen und trinken ein großes Problem bei alleinstehenden Personen.

Unternehmen aus der Region

Auch für Demenzpatienten eignet sich die Tagespflege - die Angehörigen müssen sich keine Sorgen machen, dass der Betroffene vergisst, den Herd auszuschalten oder den Wasserhahn abzudrehen.

Das bieten Tagespflegeeinrichtungen

1. Stunden- oder tageweise Betreuung: In der Regel sind die Angebote flexibel und lassen sich auf die persönlichen Bedürfnisse maßschneidern.

2. Pflegeleistungen: Dazu gehören zum Beispiel Hilfe beim Essen oder beim Toilettengang.

3. Beschäftigung: Gemeinsames Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spielen, eine Zeitungsrunde, das Singen von Volksliedern - die Pflegekräfte lassen sich oft einiges einfallen. Auch Ausflüge und Spaziergänge in der Umgebung gehören dazu.

4. Verpflegung: Je nach Tageszeit werden Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee oder Abendessen angeboten. Auch auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten die Mitarbeiter.

Angehörige sollten sich über die Leistungen und Preise der verschiedenen Einrichtungen informieren und sich am besten selbst vor Ort ein Bild machen. Die Mitarbeiter können auch wichtige Tipps geben, welche Kosten über die Pflegeversicherung abgerechnet werden können. Manchmal müssen auch die Betroffenen vom Besuch einer Tagespflegeeinrichtung überzeugt werden. Seinen Alltag ändert man eben auch und gerade im Alter nicht gerne. Probetage können helfen, das erfahrene Personal tut sein Übriges, damit die Gäste sich wohlfühlen.