Von Kerstin Auernhammer
Die meisten Wohnungen, die heute neu entstehen, sind barrierefrei. Das ist nicht nur für Menschen mit Behinderung gut, sondern erleichtert auch Senioren den Alltag. Bis vor 20 Jahren allerdings legten Planer nicht so viel Wert auf diesen Aspekt.
Stolperfalle Teppich
Steht – aus kosmetischen oder baulichen Gründen – sowieso eine Sanierung ins Haus, sollte schon bei der Planung der Aspekt der Barrierefreiheit einbezogen werden. Das erhöht zum einen den Wohnkomfort der aktuellen Bewohner und macht die Immobilie zukunftsfähig für einen Verkauf oder eine Vermietung.
Ein paar gar nicht allzu teure und aufwändige Umbaumaßnahmen können schon viel helfen. Bei Menschen, die nicht mehr so sicher auf den Beinen sind wie früher, sollten etwa die Türschwellen auf den Prüfstand. Diese sollten so abgeflacht werden, dass sie keine Stolperfallen darstellen. Selbst Vorlegeteppiche können für bewegungseingeschränkte Menschen gefährlich werden – es gilt also, sie sicher zu befestigen oder ganz zu entfernen. Ist der Bewohner unsicher auf den Beinen, können auch sinnvoll platzierte Haltegriffe der Sturzprophylaxe dienen.
Ebenfalls bei eingeschränkter Beweglichkeit wichtig: Einfach zu öffnende Türen und Fenster. Klemmt es irgendwo, sollte unbedingt nachjustiert werden. Wer hier ohnehin eine größere Investition in Form eines Austauschs plant, sollte gleich eine elektronische Bedienung für Fenster und Türen in Erwägung ziehen. Ganz kostenlos kann man den Betroffenen das Leben erleichtern, indem man die Schränke auf den Prüfstand stellt. Wie wäre es denn, häufig Benutztes dort unterzubringen, wo man es einfach erreichen kann?
Das Leben einfacher machen
In einer barrierefreien Wohnung sollten Türen mindestens 90 Zentimeter breit sein. So passen Rollstühle und Rollatoren gut hindurch. Ebenfalls nützlich: Bewegungsmelder fürs Licht. So muss man nicht mehr mühsam im Dunkeln nach dem Lichtschalter tasten.
Wer für seine eigene Wohnung keine Möglichkeit sieht, die Barrierefreiheit umzusetzen, sollte über einen Umzug nachdenken. Es gibt viele barrierefreie Wohnungen, teilweise auch mit Betreuung, die perfekt auf die Bedürfnisse von Senioren ausgerichtet sind.
Förderung für Barrierefreiheit
Wer in seinem Eigenheim Barrieren abbauen will, sollte sich über Fördermöglichkeiten informieren. Den größten Fördertopf stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung. Sie bietet sowohl zinsgünstige Kredite als auch einen einmaligen Investitionszuschuss von bis zu 6250 Euro.
Für Vermieter gibt es Förderprogramme, zum Beispiel von der L-Bank. Das lohnt sich, denn eine barrierefreie Wohnung lässt sich leichter und höherpreisiger vermieten.
Es lohnt sich, bei der Planung Experten hinzuzuziehen. Dies können Bankberater, Handwerker oder auch der regionale Pflegestützpunkt sein.