Knackpunkt ist oftmals das Badezimmer
Oft reichen schon kleine Anpassungen, um Haus und Wohnung sicherer und komfortabler zu machen. Für größere Maßnahmen gibt es Förderungen und zinsgünstige Kredite (s. Infokasten). Der barrierefreie Umbau ist von den persönlichen Voraussetzungen abhängig – wer etwa nur noch mit einem Rollator sicher laufen kann oder auf einen Rollstuhl angewiesen ist, braucht in seinem Haus breitere Türen und Rampen statt Treppen. Knackpunkt ist für viele dabei das Badezimmer. Gerade in Altbauten ist das meist weit entfernt von Barrierefreiheit.
Bodengleiche Duschen, Haltegriffe, unterfahrbare Waschtische und kippbare Spiegel erleichtern die tägliche Körperhygiene. Das Ziel ist stets, dass die Bewohner ihr Zuhause selbstständig nutzen können – so lange wie möglich. Vielerorts bieten Sozial- oder Wohlfahrtsverbände sowie Pflegestützpunkte eine individuelle Beratung für alle, die sich mit dem Gedanken an ein barrierefreies Wohnumfeld tragen. Die Investition kann sich für Eigentümer lohnen, denn durch einen entsprechenden Umbau steigt der Wiederverkaufswert der Immobilie. Kerstin Auernhammer
Förderung und Finanzierung
Erster Ansprechpartner ist meist die Pflegekasse. Diese zahlt für Umbaumaßnahmen einen Zuschuss von bis zu 4000 Euro. Der Anspruch auf die Förderung besteht ab Pflegegrad 1. Wenn sich im Verlauf der Pflege die Situation des Pflegebedürftigen so verändert, dass neue Maßnahmen notwendig werden, können diese wieder mit bis zu 4000 Euro von der Pflegekasse bezuschusst werden.
Eine weitere Finanzspritze könnte es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geben. Diese hatte bereits mehrmals den Investitionszuschuss 455-B zur Barrierereduzierung im Programm. Damit gab es bis zu 6250 Euro. Das Programm war so beliebt, dass die Fördermittel 2021 schnell aufgebraucht waren. Noch ist offen, ob der Bundeshaushalt 2022 neue Mittel vorsieht.
Wer für seinen Eigenanteil einen Kredit aufnehmen will, sollte sich über den KfW-Kredit 159 informieren. Dabei gibt es bis zu 50 000 Euro ab 0,04 % effektivem Jahreszins. Den Kredit erhalten Eigentümer über ihre Hausbank. Wer einen Termin beim Bankberater hat, sollte ihn also darauf ansprechen. Er kann auch Synergieeffekte mit anderen Förderungen, zum Beispiel zur Energieeffizienz, prüfen.