Am besten setze man sich gemeinsam hin und schreibe eine Liste mit allen Vor- und Nachteilen auf, rät der Psychologe und Alternsforscher Prof. Hans-Werner Wahl. Eine „wohlgemeinte Überfürsorglichkeit“ könne indes schnell dazu führen, dass sich die ältere Person entmündigt fühlt, warnt Odijk. Selbst bei kognitiv beeinträchtigten Menschen sei es wichtig, einen partnerschaftlichen Umgang zu wahren, sagt Wahl – damit die ältere Person Teil des Geschehens bleibe.
Mit dem neuen Wohnort beschäftigen
Fühlt man sich bei den wichtigen Entscheidungen zum Umzug gut eingebunden, gelingt womöglich auch die Anpassung an den neuen Ort besser. Besonders bedeutsam ist dabei, wie aktiv man vor Ort am Leben teilhaben könne, sagt Psychologin Asselmann.
Ein erfolgreiches Ankommen beginnt schon beim Abschiednehmen von der alten Heimat, sagt Alternsforscher Prof. Frank Oswald. Besonders wenn der Umzug mit einer Verkleinerung einhergeht, muss man sich von vielen liebgewonnen Gegenständen trennen. Was wichtig ist, kann man nur selbst entscheiden, nicht die Angehörigen. Oft zählt nicht der materielle Wert, sondern die emotionale Verbundenheit. Am besten ist es, wenn man selbst schon einige Wochen im Voraus beginnt, zu sortieren: Was kann weg und was muss mit? Das Aussortieren von Gegenständen fällt oft leichter, wenn ein Großteil nicht auf dem Sperrmüll landet, sondern weiterverschenkt oder für einen guten Zweck gespendet werden kann. Hans-Werner Wahl rät, sich bewusst Zeit für den Abschied zu nehmen. Ein weiterer Tipp von Wahl: „So eine kleine ,Umzugsfeier‘, vielleicht auch noch mit gemeinsamen Essen, kann helfen, um sich abzunabeln.“ dpa/tmn
1-2 % aller Wohnungen in Deutschland sind barrierefrei. Davon geht das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in einer Studie aus dem Jahr 2018 aus.