Die eigenen vier Wände bieten Geborgenheit. Besonders, wenn die Wohnung oder das Haus viele Jahre bewohnt wurde, hängen hier viele Erinnerungen daran. Jedes Bild an der Wand oder jedes Möbelstück könnte hier seine ganz eigene Geschichte erzählen. Kein Wunder also, dass besonders ältere Menschen eine starke emotionale Bindung an ihre Wohnung oder ihr Haus haben. Doch was, wenn die Gesundheit im Alter nachlässt, die Mobilität abnimmt und die Hilfsbedürftigkeit immer größer wird? Oft sind die Angehörigen beruflich und familiär eingebunden oder wohnen weit weg. Auch die psychische Belastung, einen nahen Angehörigen dauerhaft zu pflegen, darf nicht unterschätzt werden. Soll man dann gleich in ein Pflegeheim umziehen? Abgesehen von den lange Wartelisten und den hohen Kosten für ein Zimmer oder Appartement im Pflegeheim, scheuen viele Menschen den Schritt, die gewohnte Umgebung endgültig aufzugeben.


Weiterhin im vertrauten Umfeld bleiben
Die Tagespflege ist hier eine gute Alternative. Hier wird ein Mensch mehrere Stunden in einer Einrichtung betreut. Das entlastet auch die Angehörigen und bringt Abwechslung in den oft eintönigen Alltag der pflegebedürftigen Person.
Tagespflege ist eine Form der teilstationären Versorgung. Dabei verbringt eine pflegebedürftige Person den Tag in einer qualifizierten Einrichtung und kehrt am Abend wieder zurück – ein Angebot, das sich vor allem an ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität sowie an deren Angehörige richtet. Durch die Tagespflege soll es möglich sein, weiterhin im vertrauten Umfeld zu leben, während man tagsüber in guten Händen betreut wird.
Entlastung für die Angehörigen
Die Hauptpflege findet weiterhin zuhause statt, aber die pflegebedürftige Person wird tagsüber in einer Einrichtung betreut. Die pflegenden Familienmitglieder, die sich sonst um den Pflegebedürftigen kümmern, werden dadurch entlastet.
Die Tagespflege umfasst in der Regel Pflege und gemeinschaftliche Aktivitäten, während nachts und an den übrigen Tageszeiten die Versorgung im häuslichen Umfeld erfolgt. Wie der Name andeutet, handelt es sich um ein Angebot für den Tag, im Gegensatz zur Nachtpflege. Bei der Betreuung in der Gruppe werden Aktivitäten angeboten, die den Fähigkeiten und Ansprüchen älterer Menschen entsprechen. Beim gemeinsamen Kochen, Gedächtnistraining, Gymnastik oder Spielen werden neue Bekanntschaften geschlossen. Die Mitarbeiter kümmern sich in der Regel um die Medikamentengabe oder unterstützen beim Toilettengang. Außerdem gibt es dort mehrere Mahlzeiten wie Frühstück oder Mittagessen. Für viele Angehörige ist das wichtig, um eine Auszeit von der Betreuung zu haben. Manche gehen in der Zeit ihrem Beruf nach, andere nutzen die Stunden für sich zur Erholung. Die Tagespflege kann für einen oder mehrere Tage pro Woche in Anspruch genommen werden.
Tages- oder Nachtpflege
Die Tagespflege ist Teil der teilstationären Pflege und bedeutet, dass nur ein Teil des Tages oder der Nacht in einer Pflegeeinrichtung verbracht wird. Bei der Tagespflege verbringt der Pflegebedürftige den Tag in der Einrichtung und geht abends wieder heim. Bei der Nachtpflege hingegen wird die Person über Nacht in einer Einrichtung betreut. Beide Formen ergänzen die häusliche Pflege und zielen darauf ab, die Versorgung sicherzustellen, wenn die Angehörigen zum Beispiel berufstätig sind oder selbst Ruhephasen benötigen. So werden pflegebedürftige Personen tagsüber oder nachts gut versorgt, während die Angehörigen entlastet werden.
Ab Pflegegrad zwei besteht Anspruch
Für Personen ab Pflegegrad zwei besteht ein Anspruch auf dieses teilstationäre Angebot (Tagespflege ist eine von der Pflegeversicherung finanzierte Leistung). Typische Tagesgäste, wie die Besucher der Tagespflege-Einrichtungen genannt werden, sind Menschen mit dementiellen Veränderungen, Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder chronischen Erkrankungen sowie alle, die im Alltag nicht allein zurechtkommen. Wichtig zu beachten ist, dass die Tagespflege für jeden Menschen individuell geeignet sein muss. Nicht jeder mag die Vorstellung, den Tag in einer Gruppe oder in einer fremden Umgebung zu verbringen.
Viele Familien berichten aus Erfahrung, dass sich Angehörige nach einer Eingewöhnungszeit sehr wohl fühlen und vom sozialen Kontakt profitieren. ab
