Crailsheim: Markt ist Begegnung
Sonderveröffentlichung

Crailsheimer Markttage Crailsheim: Markt ist Begegnung

Es wurde beschlossen, die Liste der möglichen Märkte - einfach in ihrer Gesamtheit umzusetzen und einen riesigen Marktplatz ohne Beschränkung auf eine Zielgruppe zu schaffen.

Für jeden Besucher was dabei: Marcel Imbrogiano und Sylvia Stütz vom Stadtmarketingverein sind vom Konzept der Markttage in Crailsheim überzeugt. Foto: Christine Hofmann

24.10.2024

Manchmal entstehen neue Ideen, wenn das Bewährte einmal nicht so klappt wie gedacht. Die Markttage sind ein solches Beispiel, auch wenn das Stadtmarketing „grundsätzlich mit frischen Ideen experimentieren“ möchte, erzählt Marcel Imbrogiano, Geschäftsführer der Initiative. In diesem Fall war das Bewährte der Fischmarkt, und was nicht so klappte wie erwartet, war der Termin. „Der Fischmarkt wäre dieses Jahr an einem Wochenende gekommen, an dem entweder die Muswiese gewesen wäre oder der Hammeltanz, was natürlich in unseren Crailsheimer Kalender nicht ganz so gut passt. Deswegen haben wir das zum Anlass genommen, eben was Neues auszuprobieren“, sagt Imbrogiano.

Die Organisatoren besannen sich auf die Urform des Marktes als Begegnungsstätte. „Markt war ja früher, also im Mittelalter oder der Antike, der Ort, an dem eine Stadt und die Stadtgesellschaft zusammengekommen ist. Egal für welche Belange, ob Menschen was kaufen wollten, ob sie sich einfach nur treffen wollten oder sich unterhalten lassen. Also ganz vielschichtige, vielfältige Themen.“ So wurde kurzum beschlossen, die Liste mit möglichen Märkten – Weinmarkt, Büchermarkt und ähnliche Einträge – einfach in ihrer Gesamtheit umzusetzen und einen gigantischen Marktplatz ohne Beschränkung auf die eine oder andere Zielgruppe zu kreieren. Die fünf Kategorien der Markttage wurden so gewählt, dass sie „möglichst offen sind“.

Die angesprochenen Marktbeschicker setzten sich mit dem ungewohnten Konzept auseinander und nach einigen Rückfragen setzte sich das positive Feedback durch und das Stadtmarketing konnte als Veranstalter der Markttage rund 100 Stände für die Veranstaltung einbuchen. Ganz bewusst bleibt die Gestaltung offen, auch was Darbietungen oder so etwas wie ein „Rahmenprogramm“ angeht. „Das liegt ganz bei den Ausstellern“, sagt Imbrogiano. Schöne wäre, wenn dies organisch wachse und sich Dinge wie beispielsweise Musikdarbietungen, Tanzvorführungen oder ähnliches aus dem Kreis der Marktbeschicker heraus ergeben würden. Das ist insgesamt auch das, was die Zukunftsperspektive der Markttage potenziell zu einer richtigen Spitzenveranstaltung in der Region machen kann: Lebendiges Wachstum aus den Teilnehmern und der Veranstaltung heraus, die Möglichkeiten wären beinahe unbegrenzt. Marius Stephan