Von Claudia Linz
Martin Schoch ist „D’r Rechenmacher“. Genauso wie sein Ururgroßvater – und doch ganz anders. Denn während die Rechen vom „alten Schoch“ um das Jahr 1900 für die Arbeit auf dem Feld sehr beliebt waren, nimmt sich der Ururenkel der Freizeit und dem Wohlbefinden seiner Gäste an. Mit „D’r Rechenmacher“ eröffnen Martin und Andrea Schoch in Michelfeld-Witzmannsweiler eine Pension mit Landgasthof und erinnern mit der Namensgebung an den Vorfahren.
Auch im hellen und freundlich gestalteten Wintergarten können es sich die Gäste bequem machen und relaxen. Es gibt einen Kühlschrank, einen Wasch- und Trockenraum, der benutzt werden kann, sowie eine Wickeleinrichtung für Familien mit kleinen Kindern. Die Zimmer, den Wintergarten und den Flur schmücken auf Leinwand gedruckte Fotos von Schwäbisch Hall um das Jahr 1900. Auch das ist eine Hommage an den Ururgroßvater. Das Haller Stadtarchiv hat die alten Postkarten eingescannt und der Wirtsfamilie zur Verfügung gestellt, wofür Martin und Andrea Schoch sehr dankbar sind. Unter anderem sind das alte Solebad, die Comburg und der Josenturm zu sehen. Zu jedem Zimmer gehört ein Carport.
Die Übernachtungen werden mit Frühstück angeboten. Sonntags können von 8 bis 13 Uhr auch externe Gäste zum Frühstücksbuffet vorbei kommen. Außerdem wird donnerstags von 18 bis 23 Uhr zum Spätschoppen und sonntags von 9 bis 13 Uhr zum Frühschoppen eingeladen. Zu den übrigen Zeiten ist der Landgasthof für Festlichkeiten oder Catering nur auf Vorbestellung geöffnet. Und dann steht der Chef höchstpersönlich am Herd und bereitet gute Hausmannskost zu, Wildgerichte ebenso wie Braten, auf Wunsch Vegetarisches oder Speisen aus dem Wok. Zum Sortiment des Hausmetzgers gehören Rauchwaren wie geräucherter Schinken und Rauchfleisch aus dem eigenen Ofen oder selbstgemachte Dosenwurst, die auch zum Mitnehmen verkauft wird.
Für Vereinsabende ist D’Rechenbacher ebenfalls eine gute Adresse. Im Jagdzimmer mit Bauernschrank, Hellebarde und Trophäen wurde ein Beamer mit Leinwand eingebaut. 20 Personen finden dort Platz. In der Gaststube sind es inklusive des Stammtisches 30. Im Sommer hat auch der Biergarten im Hof geöffnet.
Ein Betrieb mit Tradition
Drei Stunden brauchte Friedrich Schoch um 1900 für einen Holzrechen. Der Lohn: 60 Pfennige. Kein Wunder, dass sein Sohn, ebenfalls Friedrich getauft, das Handwerk nicht weiterführen wollte. Er gründete eine Landmaschinenreparaturwerkstatt. Eine Flaschenbierhandlung kam dazu. Schließlich bauten Friedrich und Karoline Schoch den Betrieb zur Gaststätte aus, dann übernahmen Werner und Gisela Schoch. Heute steht die Seniorchefin ihrem Sohn Martin und seiner Frau Andrea mit Rat und Tat zur Seite.