Das Unternehmer-Ehepaar Stoll setzt seine Erfolgsgeschichte rund um das Hofgut Maisenburg auf der Schwäbischen Alb fort. Anfang Juni hat es das Naturhotel ,,Die Maise" eröffnet als Erweiterung des renovierten Ensembles aus Burgruine und Hofgut. Die Maisenburg mit dem neuen Hotel liegt auf einer Felsenterrasse über dem Großen Lautertal in Hayingen, rund 35 Minuten von Reutlingen entfernt. Nachhaltig gebaut und betrieben, soll es bei Hochzeitsgästen, Firmenkunden und Touristen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
2003 begannen Anja und Markus Stoll damit, die großzügige Anlage zu renovieren. Seit 2006 ist die Maisenburg ein gefragter Ort für private Feiern, Firmenveranstaltungen und Urlaubsgäste. Mit der jetzigen Eröffnung des Naturhotels "Die Maise" fügen die Stolls der Anlage zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten hinzu, so dass insgesamt 100 Betten für die Gäste zur Verfügung stehen.
Das außergewöhnliche Hotel gleicht einer für die Schwäbische Alb typischen Scheune und ersetzt den Schafstall, der hier ursprünglich stand und an anderer Stelle wiederaufgebaut wurde. Für den Hotelentwurf, der Moderne und Tradition verbindet, zeichnet der Reutlinger Architekt Axel Walk verantwortlich. Neben der Herausforderung, ein denkmalgeschütztes Gut zu ergänzen, bestand seine Aufgabe darin, ein Gebäude zu schaffen, das sich nahtlos in den Charakter der Landschaft des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und die vorhandene bauliche Umgebung einfügt. „Das uralte Hofgut strahlt in seiner Einfachheit und Zweckmäßigkeit eine angenehme Ruhe und Authentizität aus, an die wir mit dem Hotelgebäude anknüpfen wollen", beschreibt Anja Stoll ihr Vorhaben. Walk erfüllte den Auftrag unter Verwendung natürlicher Baustoffe. Die Fassade des Hotels besteht aus vertikalen, lamellenartig angeordneten Brettern aus Lärche, die von außen Sichtschutz gewähren und von innen ein spannendes Spiel aus Licht und Schatten bilden. Dadurch entstanden diverse Blickachsen aus den Räumlichkeiten, die Ausblick auf die alte Burganlage, in das Hirschgatter und in die unberührte Natur gewähren. Als Sockel des Holzbaus dient ein Erdgeschoss aus Beton und Naturstein. Die Innenausstattung des Hotels ist durch regionale Materialien geprägt. Die 36 Zimmer und Suiten sind von Handwerksbetrieben aus der Region unter anderem aus Eichenholz, Jurastein, Leinen und Leder erbaut worden und in natürlichen Farben gehalten.
„Die Maise" wie auch das gesamte Gut sind nachhaltig betrieben. Die umliegenden Felder, Streuobstwiesen und weiteren Grünflächen sind größtenteils Bioland-zertifiziert und werden ökologisch bewirtschaftet. Auf rund 40 Hektar finden dort unter anderem eine eigene Rotwildzucht und eine Albschnuckenherde, die der Pflege der Wacholderheide dient, ihren natürlichen Lebensraum. Zudem pflanzten die Betreiber bereits 2500 Bäume auf dem Gelände. Mit dem erwirtschafteten Holz wird die gesamte Brennstoffanlage betrieben. Freilaufende Hühner und Enten auf dem Hofgut sorgen für frische Frühstückseier. Generell wird bei dem kulinarischen Angebot auf Nachhaltigkeit geachtet: Seit 2018 wird in der eigenen Naturmanufaktur vieles zu Genussprodukten, wie Hirschsalami, Wildmaultaschen, Holundersirup, Schlehengin, Apfelgelee und schwarzen Nüssen verarbeitet. Ausgewähltes Wildfleisch wird direkt von Simon Tress und seinem Team, die bald jeden Abend im Hotel-Restaurant ein abwechslungsreiches Menü für die Gäste kochen, verarbeitet werden. Tress ist mit seinen Restaurants "1950" und ,,Rose" in Ehestetten, die beide 2020 und 2021 mit dem grünen Stern des Guide Michelin für nachhaltige Küche ausgezeichnet wurden, Deutschlands bekanntester Bio-Spitzenkoch. swp
Die Geschichte der Maisenburg
Die Geschichte des Hofguts reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Ritter von Maisenburg bauten den einstigen Kern des Guts, die Burg Maisenburg einschließlich der dazugehörigen Vorburg zur Versorgung der Bewohner. Die Anlage wurde in der Folgezeit von verschiedenen Adelsgeschlechtern bewohnt. 1810 wurde die Kernburg bei einem Brand zerstört. Auch die verbliebene Vorburg - zunächst als landwirtschaftliche Hofstelle genutzt - verfiel zunehmend. swp