Nein, es gibt noch keinen Grund in den Schulanfang-Blues zu fallen. Noch dauert es, bis die Tage der Schüler (und Eltern) sich wieder um Stundenpläne, Hausaufgaben und Klassenarbeiten drehen. In der verbleibenden Zeit sollten Familien sich allmählich auf den Schulalltag einschwingen und so Stress von vornherein vermeiden.Welches Material muss z. B. für das neue Schuljahr noch besorgt werden? Was muss ausgebessert werden oder kann weg? Es gibt zwar verschiedene Ordnungs- und Arbeitstypen – trotzdem gilt für die meisten Menschen laut verschiedener Studien, dass sie an einem aufgeräumten Schreibtisch deutlich effektiver lernen als im Blätter-Chaos. Es macht also Sinn, zum Schulanfang die Lernumgebung neu zu organisieren. Von der Entrümpelung bis zum durchdachten Ablagesystem für Hausaufgaben, Stifte, Schere und Co. Vielleicht kann die Ordnungs-Motivation durch neue, coole Utensilien für den Schreibtisch gesteigert werden.Corona: Raum für Gespräche und FragenDer Beginn dieses Schuljahrs ist erneut von der Corona-Pandemie geprägt. Wichtig ist, dass es Zuhause Raum für Gespräche und Fragen dazu gibt. Eltern sollten ihrem Nachwuchs genau erklären, welche Vorschriften aktuell an ihrer Schule vorgesehen sind. Bei großen Ängsten oder Unsicherheiten, die Zuhause nicht aufgefangen werden können, ist in jedem Fall eine professionelle Unterstützung sinnvoll. Dies gilt im Übrigen auch, wenn Kinder in einem Fach Schwierigkeiten haben: lieber nicht zu lange zögern und zu große Lücken entstehen lassen. Nachhilfe durch Experten bringt hier oft den Durchbruch!Ein leidiges Thema für viele Familien: das frühe Aufstehen. Wer jetzt schon beginnt, sich an die neue Weckzeit heranzutasten, wird sein Umfeld nicht mit schlechter Laune strafen und in der Schule dem Unterricht auch ohne Gähnattacken folgen können. Optimalerweise bleibt noch Zeit für ein gemütliches Frühstück, denn mit Hunger in die Schule kommen, ist keine gute Idee. Müsli, (Vollkorn-) Brot und Früchte legen einen guten Grundstock für den Tag. Einige Vorbereitungen wie Obst schneiden kann man auch schon am Vortrag treffen.Lernen kann und sollte Spaß machenNeben den äußeren Voraussetzungen sollte auch die innere Einstellung zur Schule gelegentlich abgeklopft werden. Auch, wenn es manchmal schwerfällt, sollte man sich regelmäßig bewusstmachen: Es ist ein Privileg, in die Schule gehen zu können! Genau das sollte man den Kindern auch vermitteln. Lernen kann und sollte Spaß machen! In diesem Sinne können Eltern auch gezielt die Vorfreude auf die Schule stärken, indem sie z. B. den Aufmerksamkeitsfokus auf lustige, spannende Ereignisse des letzten Schuljahrs lenken.Optimal wäre es, die intrinsische Motivation des Schülers zu wecken, also, die eigene Lust am Lernen zu fördern. Wenn die Sprösslinge etwa einen bestimmten Beruf besonders toll finden, können Eltern vermitteln, dass mit guten Physik- und Mathematik-Kenntnissen gute Chancen für eine eigene Karriere in diesem Bereich bestehen. Lese-Anfängern kann man erzählen, was für ein wunderbares Erlebnis es ist, das erste Buch allein zu lesen.Wichtig ist, dass es genug Ausgleich gibt: Hobbies wie Sport oder Musizieren und viel Bewegung an der frischen Luft sind eine Wohltat für Körper und Seele. Und dann muss man natürlich auch noch Zeit dafür haben, einfach mal gar nichts zu tun! Claudia Wohlhüter