Ermstal-Marathon: Richard Schumacher ist ein Dauer(b)renner
Sonderveröffentlichung

Der 13. Ermstal-Marathon steht an Ermstal-Marathon: Richard Schumacher ist ein Dauer(b)renner

Der Sieger der Jahre 2015, 2016 und 2018 ist dieses Jahr wieder dabei.

Richard Schumacher zählt in diesem Jahr wieder zu den Titelkandidaten im Marathon. Den hat er im Ermstal schon drei Mal gewonnen. Archivfoto: Rolf Bayha

04.07.2023

Vergangenes Jahr war Richard Schumacher beim Ermstal-Marathon nicht dabei. Just nach der Corona-Pause, die auch diese beliebte Veranstaltung nehmen musste, hat es Schumacher erwischt. Weil es bei Sportlern oft länger dauert, bis sie wieder in Tritt kommen, ließ er sich die nötige Zeit. „Mittlerweile bin ich wieder fit. Es wird langsam besser. Wie es dann allerdings beim Rennen aussieht, weiß man im Vorfeld ja nie“, so der Vielläufer.

So viel kann während eines Marathons passieren, äußere Einflüsse sind ein weiterer Faktor, der nicht planbar ist. Schumacher will von aktuellen Wetterprognosen zum Beispiel gar nichts hören - weil jene, die auf den 9. Juli, den Tag des Rennens, abzielen, derzeit noch gar nicht aktuell sein können. Und recht hat er: Von 33 Grad war schon die Rede, andere gehen von 23 aus. Ein gewaltiger Unterschied, wobei man sich nicht fragen muss, was den Teilnehmern lieber wäre. Sie lieben es eher moderat, und wenn sich dann die Sonne noch zurückhalten könnte, wäre es perfekt. Weil die Strecke des Ermstal-Marathons vieles hat - nur keinen Schatten. Wie hatte doch Simon Stützel, der 2022 in 2:27:40 · Stunden einen neuen Streeckenrekord aufgestellt hat, formuliert: „So lange Zuschauerinnen und Zuschauer i in kurzen Hosen an der Strecke stehen, ist es immer noch zu warm.“

Apropos Streckenrekord. Richard Schumacher ist auch schon in diese Richtung gerannt. „Das ist allerdings, glaube ich, schon zehn Jahre her“, sagte er. Stimmt exakt. Seine Bestzeit von 2:28:27 stammt aus 2013, gelaufen in Ulm. Weil das Terrain im Ermstal recht unruhig ist, wird es wohl kaum in diese Richtung gehen, was wiederum Stützels Rekord in einem noch helleren Licht erstrahlen lässt. „Wenn ich wieder einmal 2:36 laufen könnte, wäre es gut“, setzt der Läufer des Sparda-Teams Rechberghausen eine Marke.

Aufpassen auf Späth

Es sieht, obwohl sich in Sachen Anmeldung noch etwas tun kann, danach aus, dass Richard Schumacher am 9. Juli als Sieger den Metzinger Kelternplatz erreichen könnte. Widersprechen wollte er da nicht unbedingt, hat aber zumindest einen Kontrahenten ausgemacht, den er mit vorne erwartet. Von Oliver Späth (BSG Festo Esslingen) sind bisher sehr gute Halbmarathon-Zeiten bekannt. Und wer die liefern kann, ist auch für eine gute Zeit im ganzen prädestiniert.

Richard Schumacher wird dies beobachten, beziehungsweise alsbald merken, wenn Späth Richtung Spitze rennen sollte. Immerhin ist er, in der M30 startend, ein paar Jahre jünger als Richard Schumacher, der mittlerweile in der M40 angekommen ist. Vom Alter her passe das schon noch für den Marathon, sagt er. Zuletzt war er allerdings mit dem, was er abliefern konnte, gar nicht zufrieden.

Ganz in der Nähe, beim Hohenneuffen-Berglauf, standen am Ende für ihn 43:02 Minuten zu Buche. „Das war nicht so besonders“, umschreibt es der Göppinger galant, der nun hofft, dass es, dass er am Sonntag, 9. Juli, besser läuft.

Und Richard Schumacher weiß von den früheren Teilnahmen ganz genau, was auf ihn zukommen wird. „Das ist so schön, mir hat es immer sehr gut gefallen“, schwärmt er. Besonders angetan hat es ihm der weiträumige Wendepunkt im Uracher Stadion. „Es ist sehr schade, dass es Ähnliches nicht auch im Filstal gibt. Da kann man so etwas scheinbar einfach nicht auf die Beine stellen“, so der Marathon-Spezialist.

Strammes Programm

Der Justizwachtmeister hat nach den Monaten, in denen er es geruhsamer angehen lassen musste, das Pensum wieder angezogen, zwischen 170 und 180 Kilometer pro Woche seien es schon, die er laufend zurücklegt. „Eigentlich sollte ich auch wieder mehr Rad fahren. Eine andere Bewegung wäre nicht schlecht“, sinniert Richard Schumacher. Bleibt nur die Frage, wann er das machen sollte. Er ist ja schließlich kein Vollprofi, der sich ganz alleine auf den Sport konzentrieren kann.

Jetzt konzentriert er sich aber schon ziemlich auf den Ermstal-Marathon. Was danach kommt, weiß Schumacher noch nicht. „Man weiß ja nie, wie man so etwas verträgt“, so der Routinier. Termine für Marathons im Herbst hat er aber schon einmal auf dem Zettel. Wolfgang Seitz