Besondere Geburtstagskinder
Für einige Menschen ist der 29. Februar nicht einfach ein zusätzlicher Tag, sondern ein sehr besonderer Tag: ihr Geburtstag, den sie nur alle vier Tage am eigentlichen Tag ihrer Geburt feiern können. In den anderen Jahren feiern die meisten Schaltjahr-Kinder entweder am 28. Februar oder am 1. März – je nach dem welcher Tag näher an der Uhrzeit liegt, an der sie das Licht der Welt erblickt haben. Und auch für Brautpaare bringt der Tag ein paar Vorteile mit sich. Sowohl in der Kirche, als auch auf dem Standesamt oder in der Wunschlocation dürften noch Termine frei sein, da die meisten Menschen lieber in einem wärmeren Monat als dem Februar heiraten möchten. Zudem gibt es bei den Gästen vermutlich keine Terminüberschneidung mit anderen Hochzeiten. Ein weiterer Punkt, der für dieses Datum spricht: Den Hochzeitstag, der ja strenggenommen, nur alle vier Jahre stattfindet, vergisst man sicherlich nicht so schnell.
4,8 Millionen Menschen weltweit haben am 29. Februar Geburtstag. In Deutschland sind es nach Angaben des Bundesamtes für Statistik rund 55 000.
In diesem Jahr fällt der 29. Februar auf einen Samstag und somit haben die meisten Menschen frei. Eine gute Gelegenheit also, sich einfach mal einen schönen Tag zu gönnen. Zum Beispiel beim Gang über den Wochenmarkt und einem anschließenden Bummel durch die Innenstadt. In viele Läden sorgen die Frühlingskollektionen schon für etliche Farbtupfer und verscheuchen das Grau, das ja im Februar immer besonders intensiv erscheint – und ausgerechnet dieser Monat dauert 2020 wiedermal einen Tag länger.
Ein Tag für gemeinsame Zeit
Der Tag bietet sich aber auch dazu an, gemeinsam mit der ganzen Familie etwas zu unternehmen. Und da fällt einem sicher viel ein: ein Besuch im Museum, ein Tag mit Schwimmbad oder in der Sauna, Eislaufen, ein Kinoabend, eine Runde auf den Indoor-Spielplatz oder sogar in den Zoo. Auch ein Besuch bei Freunden oder Verwandten würde sich anbieten. Da der nächste Tag ein Sonntag ist, kann man sogar irgendwo über Nacht bleiben.
Was hat es mit dem Schaltjahr auf sich?
Die Dauer unseres Kalenderjahres beruht auf dem Lauf von Erde und Sonne. Der griechische Astronom Hipparchos hat 200 v. Chr. errechnet, dass es genau genommen 365 Tage, 5 Stunden, 55 Minuten und 12 Sekunden dauert, bis die Erde die Sonne umkreist hat. Also ein wenig mehr als die 365 Tage, die ein durchschnittliches Jahr bei uns hat.
Diese Ungenauigkeit versuchte der römische Herrscher Julius Caesar durch einen Trick auszugleichen: Alle vier Jahre führte er einen zusätzlichen Tag im Jahr ein, einen Schalttag. Mit dem von ihm eingeführten Julianischen Kalender sollte die Zeitrechnung wieder stimmen.
Aber Hipparchos hatte sich verrechnet: um 11 Minuten und 14 Sekunden. Das addierte sich bis ins 16. Jahrhundert auf zehn Tage. Alle 128 Jahre fand demnach ein Schaltjahr zu viel statt. Um den Kalender wieder der Wirklichkeit anzupassen, ließ Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 diese zehn Tage einfach ausfallen und modernisierte die Schaltjahrsregeln noch einmal. Er führte den Gregorianischen Kalender ein, mit dem wir auch noch heute rechnen.
Ein Sonnenjahr dauert demnach 365 Tage, 5Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden.Das sind 365,25 Tage. Alle glatt durch vier teilbaren Jahre sind heute Schaltjahre, an denen es 366 Tage gibt. Claudia Wohlhüter