Der größte Teil der Häuser und Wohnungen in Deutschland stammt laut Statistischem Bundesamt aus der Zeit zwischen Ende der Vierziger- und Anfang der Siebzigerjahre. Zu dieser Zeit dachten weder Bauunternehmen noch Bauherren an die energetischen Anforderungen, mit denen Bauherren und Hausbesitzer heute konfrontiert sind. Auch bei der statischen Planung, zum Beispiel der des Dachstuhls, spielten Lasten durch schwere Dämmungen noch keine Rolle, erst recht keine zusätzlichen Belastungen etwa durch Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen. Bei der energetischen Sanierung vieler Altbauten muss daher unter Umständen die statische Tragfähigkeit des Dachstuhls genauer unter die Lupe genommen werden.
Schlanker und wesentlich leichter
Grundsätzlich sind schwere Dämmstoffe nicht unbedingt besser als leichtgewichtige. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall. Hochleistungsdämmstoffe aus Polyurethan beispielsweise punkten nicht nur mit deutlich besseren Wärmedurchgangswerten als andere Materialien, sondern bringen auch wenig Gewicht auf die Waage. Nur rund drei Kilogramm pro Quadratmeter wiegen etwa Polyurethan-Dämmplatten in einer Stärke von zehn Zentimetern, welche für einen nach der Energieeinsparverordnung konformen Dämmwert ausreichen. Eine Rolle spielt dabei auch, dass hochleistungsfähige Dämmsysteme mit einer hohen Wärmeleitfähigkeitsstufe in deutlich geringerer Materialstärke aufs Dach aufgebaut werden können als andere, etwa mineralische Materialien. Auch das spart Gewicht und hält den Dachaufbau optisch schlank
Statische Reserven für die Nutzung von Sonnenenergie
Wie belastbar die Dachkonstruktion ist, muss im Zweifelsfall ein Bausachverständiger beurteilen.
Auch ein Energieberater kann hierzu Hinweise geben oder gegebenenfalls Kontakte zu Fachunternehmen herstellen. In der Regel lassen sich ältere Dächer ohne weitere Verstärkungen des Tragwerks mit Polyurethan dämmen. Meist bleiben dann auch noch genügend statische Reserven zum Aufbau umweltfreundlicher Techniken zur Nutzung der Sonnenenergie. djd