Laut der Floristmeisterin Ute Kersting sollte der Standort so gewählt werden, dass er den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanze entspricht.
Kakteen für sonnige Südfenster
„Der Standort definiert sich aus der Raumtemperatur und der Lichtsituation“, so Olaf Beier, Gärtnermeister und Vorstandsmitglied im Bundesverband der Einzelhandelsgärtner. Ist ein Fenster etwa nach Süden ausgerichtet, ist es hier sehr hell und wird schnell warm. „So ein Platz direkt an der Scheibe scheidet für sehr viele Pflanzen aus“, sagt Beier. Doch es gibt auch Pflanzen, die sich dort wohlfühlen: Kakteen. Andere Sukkulenten wie der Geldbaum kommen zwar mit der Temperatur an sich klar. Weil das Glas wie eine Lupe wirkt, kommt es bei ihnen an sonnigen Tagen aber zu Verbrennungen auf den Blättern.
Einen hellen Standort ohne direkte Sonne findet man an Fenstern, die nach Westen oder Osten ausgerichtet sind. „So bekommen die Pflanzen ausreichend Licht“, sagt Floristmeisterin Kersting. „Eine Pflanze braucht zum Überleben mindestens 600 Lux, zum Wachsen auf jeden Fall 1000 Lux.“ Das Fensterglas, die Gardinen und auch der Abstand zum Fenster mindern die Beleuchtungsstärke. Hier sind Pflanzen gefragt, die mit weniger Licht auskommen. „Das sind meist großblättrige Grünpflanzen, die aus den unteren Vegetationsschichten der Tropen stammen“, erklärt Olaf Beier. Als Beispiele nennt er Efeutute, Einblatt und Calathea.
Kräuter passen in die Küche
„Der Trend für das Küchenfenster sind Kräuter“, so Kersting. Perfekte Indoor-Kräuter sind Bohnenkraut, Minze-Arten, Schnittlauch, Basilikum und Petersilie. Sie können regelmäßig abgeerntet werden. Die Duftpflanzen riechen gut und sind eine gute Ergänzung für Cocktails. In der Küche gibt es allerdings ein Problem: Während des Kochens muss gelüftet werden. Für die Pflanzen auf der Fensterbank bedeutet das im Herbst und Winter einen plötzlichen Temperaturschock. Außerdem trägt die Zugluft automatisch Schädlinge in den Innenraum, die sich direkt auf den Pflanzen ansiedeln. Beim Lüften die Pflanzen an die Seite stellen, um Schäden zu verhindern. dpa