Gartenarbeit mitten im Winter
Sonderveröffentlichung

Der Fachmann hilft Gartenarbeit mitten im Winter

Garten: In der einen Woche tiefer Frost, und in der nächsten Woche zweistellige Plusgrade: Der Winter weiß nicht so recht, was er will. Das wirkt sich auf die Gartenarbeit aus.

An warmen Wintertagen sollte man frostsicher eingepackte Pflanzen von ihrer Hülle befreien. Foto: Christin Klose/dpa-mag

14.01.2023

Für unsere Pflanzen im Garten und auf dem Balkon heißt ein milder Winter: Sie brauchen je nach Witterung ganz unterschiedliche Zuwendung. Sind die frostempfindlichen Pflanzen, die den Winter über im Garten geblieben sind, gut unter Vlies oder anderen isolierenden Stoffen eingepackt, schwitzen sie an besonders warmen Tagen. Noch schlimmer: Bleibt es länger warm, denken die Pflanzen, es sei schon wieder Zeit zum Austreiben. Bei einem erneuten Frost kann das zu Erfrierungen an den neuen Trieben führen. Außerdem ist bei feuchter und warmer Witterung unter der dicken Decke Schimmelbildung möglich. Daher gilt an warmen Tagen: Frostsicher eingepackte Pflanzen rasch von der warmen Hülle befreien, aber das Vlies bereithalten. Denn wird es nachts oder an den Folgetagen wieder kalt, brauchen die Pflanzen den Schutz erst recht.

Es ist nachts frostig und tagsüber warm

Diese Situation gibt es am Winterende häufig. Während das Thermometer nachts unter null Grad rutscht, ist es am Tag lauer. Laut der Gartenakademie Rheinland-Pfalz bilden sich die meisten Winterschäden der Pflanzen gerade dann: Durch schnelles Frieren und erneutes Auftauen in der Sonne. Das führt zu Spannungen im Gewebe, die Zellwände halten die Spannungen nicht aus und reißen in der Folge. Gerade wintergrüne Laubgehölze sind gefährdet. Die Experten raten daher, die besonders betroffenen wintergrünen Laubgehölze im Topf an einen schattigen Standort zu rücken oder sie mit Schattiernetzen und Strohmatten vor der Sonneneinstrahlung am Tag zu schützen.

Es herrscht gefährlicher Kahlfrost

Eine Schneedecke ist genau das, eine Decke. Sie schirmt Pflanzen wie eine Dämmschicht vor großer Kälte ab. Den Rasen sollte man da aber nicht betreten. Hat es tiefe Minusgrade und keine Schneedecke, spricht man vom Kahlfrost. Das ist eine gefährliche Situation für viele Gartenpflanzen. Nur jene, die wirklich winterhart sind, überleben das.

Alle anderen Pflanzen brauchen nun eine warme Hülle, zum Beispiel eine Reisigdecke oder ein Jutekleid. Unter den Topfpflanzen brauchen dann allerdings auch jene einen Schutz, die im Gartenboden als winterhart gelten. Denn hier friert die Erde im Gefäß schnell durch und es droht das Erfrieren. dpa