Rebound-Effekt: Hohe Kosten trotz Sanierung
Sonderveröffentlichung

Der Fachmann hilft Rebound-Effekt: Hohe Kosten trotz Sanierung

Heizungstausch, Fassadendämmung, neue Fenster: Solche Maßnahmen versprechen bis zu 80 Prozent Einsparung beim Energiebedarf.

Wohlige Wärme: Wurde vor der Sanierung oft sparsam geheizt, machen das einige Verbraucher danach nicht mehr so konsequent. Foto: Bodo Marks/dpa-mag

02.02.2023

Und trotzdem kommt es vor, dass Hausbesitzer nach einer solchen Sanierung mehr Energie verbrauchen, als errechnet. Und damit sind auch die laufenden Kosten weiterhin hoch. Das Phänomen hat einen Namen. Energieexperten sprechen vom Rebound-Effekt. Die gute Nachricht: Der Effekt lässt sich vermeiden. Der Grund, warum der Spareffekt nach einer Dämmung, dem Tausch von Fenstern oder der Heizungsanlage nicht so stark eintritt, wie zum Beispiel von Energieberater oder Handwerker berechnet, liegt meist am Verhalten der Hausbewohner. Darauf weist das Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin. Vor der Sanierung wurde oft viel sparsamer geheizt - auch im Bewusst sein, dass Energie teuer ist und das Haus viel verbraucht.

„3,7 Millionen Haushalte in Deutschland nutzen online steuerbare Energiemanagement-Systeme.”
Quelle: Destatis

Das Verhalten ändert sich

Nach der Sanierung macht man dies in aller Regel nicht mehr so konsequent in der Annahme, man spare nach der Sanierung ja einiges und kann sich wohlige Wärme leisten. Laut der Energieberatung des Verbraucherzentrale Bundesverbands ist das Einsparpotenzial durch den Rebound-Effekt um durchschnittlich fünf bis 30 Prozent geringer. Der Ratschlag der Experten liegt auf der Hand: Wer wirklich viel sparen will, sollte auch weiterhin umsichtig heizen. dpa


Bei Frost lüften

Auf regelmäßiges Lüften sollte man trotz niedriger Temperaturen auch im Winter nicht verzichten.

Wir müssen regelmäßig lüften, um verbrauchte und zu feuchte Luft aus dem Raum zu bekommen. Und um Schimmelbildung zu vermeiden.

Aber bei Frost muss man die Fenster wirklich nur kurz öffnen. „Wenn es außen kalt ist, dann vollzieht sich der Luftaustausch mit der warmen Raumluft schneller, da die Druckdifferenz größer ist und kalte Luft weniger Feuchtigkeit enthält", erklärt Wolfgang Lorenz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Schimmelpilzsanierung. ,,Je kälter es draußen ist, desto weniger lang muss man lüften." Die Verbraucherzentralen nennen etwa diese Zahlen:

- Im Winter bei niedrigen oder Wind Außentemperaturen reichen drei bis fünf Minuten.

- Im Frühjahr oder Herbst kann der Luftaustausch zehn bis 20 Minuten dauern.

Alternativ sollte man mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum prüfen und entsprechend immer wieder die Fenster öffnen, um sie abzusenken. Ihr Wert sollte bei Außentemperaturen unter zehn Grad deutlich unter 50 Prozent liegen, um Schimmelwachstum zu vermeiden. dpa