Die Vor- und Nachteile der Flächenheizung
Sonderveröffentlichung

Der Fachmann hilft Die Vor- und Nachteile der Flächenheizung

Flächenheizungen können oft mit geringeren Temperaturen betrieben werden, Räume werden gleichmäßig erwärmt.

12.06.2023
Nach dem Einbau ist die Heizung nicht mehr zu sehen. FOTO: ALEXANDER LUDWIG/DPA-MAG
Nach dem Einbau ist die Heizung nicht mehr zu sehen. FOTO: ALEXANDER LUDWIG/DPA-MAG

Mit wenig Energie viel Behaglichkeit erzeugen – das können Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen. Ihre Strahlungswärme empfinden viele Menschen dazu als angenehm. Weiteres Plus: Diese sogenannten Flächenheizungen sind unsichtbar verlegt. So ist der Gestaltungsspielraum in den Zimmern größer als er bei Anlagen mit Heizkörpern ist. Flächenheizungen geben die Wärme – anders als Heizkörper – über eine große Fläche ab. Dadurch werden die Räume gleichmäßig erwärmt und die Heizungen können oft mit geringeren Temperaturen betrieben werden. „Die übliche Raumlufttemperatur von 22 Grad Celsius bei einem konventionell beheizten Gebäude kann durch eine Flächenheizung bei gleicher Behaglichkeit um zwei Grad Celsius reduziert werden“, sagt Axel Grimm, Geschäftsführer des Bundesverbandes Flächenheizungen und Flächenkühlungen. „Das spart etwa zwölf Prozent Energie.“

Dream-Team Wärmepumpe und Flächenheizung

Wie viel Energie sich mit einer Flächenheizung aber tatsächlich einsparen lässt, hängt wesentlich vom Aufwand ab, mit dem die Energie erzeugt wird. „Der Heizung ist es egal, woher die Wärme kommt, sie funktioniert mit jedem Energieträger“, sag Matthias Wagnitz von Zentralverband Heizung Sanitär Klima. „Die entscheidende Frage ist, wie effizient kann ich die Wärme erzeugen?“ Hier liegt die Wärmepumpe als kombiniertes Niedrigtemperatursystem in der Regel vorn. Denn sie gewinnt kostenlose Wärme umweltfreundlich aus dem Erdreich oder der Umgebung. „Wärmepumpe und Flächenheizung sind ein absolutes Traumpaar für eine wirtschaftliche Heizung“, sagt Axel Grimm. In gut gedämmten Häusern laufen die Flächenheizungen am effizientesten, denn hier ist der Energiebedarf sehr gering. Im Neubau sind Flächenheizungen eigentlich schon Standard. 

Am häufigsten wird eine Warmwasserfußbodenheizung installiert. Aber auch in Bestandsgebäuden lassen sich Flächenheizungen nachrüsten, wenn Platz für einen Fußboden-, Wand- oder Deckenaufbau ist. Allerdings können Flächenheizungen in Gebäuden, die weniger gut gedämmt sind, ihr Potenzial nicht voll entfalten. Dort werden meist höhere Vorlauftemperaturen benötigt, so dass die Heizung mehr Energie verbraucht. „Aber auch dort sind sie immer noch effizienter als Heizkörper“, sagt Axel Grimm. Es gibt einen Nachteil: Flächenheizungen wird oft eine gewisse Trägheit nachgesagt.

Es braucht eine längere Zeit, bis sie nach dem Einschalten die gewünschte Temperatur erreichen. Bei wärmeren Außentemperaturen und starker Sonneneinstrahlung passen sie sich nur langsam an. Sie lassen sich auch nicht so leicht herauf- oder herunterregulieren wie Radiatoren. Matthias Wagnitz erklärt: „Wie schnell sich die Temperaturanpasst, hängt von der Speichermasse ab, die die Rohrsysteme erwärmt.“ Die Heizrohre werden in den Estrich eingebettet, der sich vergleichsweise langsam erwärmt oder abkühlt. Je nachdem, wie stark die Estrichschicht ist und wie nahe die Rohre unter dem Fußboden liegen, ist die Absenkung oder die Aufheizung langsamer oder schneller spürbar. dpa