So überleben Möbel den Umzug
Sonderveröffentlichung

Der Fachmann hilft So überleben Möbel den Umzug

Bei künftigen Einkäufen die Montagehinweise einscannen oder abfotografieren und digital aufzubewahren.

Bei einem Umzug bleiben oft kleine Blessuren an den Möbeln zurück. Foto: Markus Scholz/dpa-mag

11.08.2023

Wer in den mal umgezogen ist, wird es gemerkt haben: Die so einfach selbst aufgebauten Möbel lassen sich manchmal auch nur genau einmal aufbauen. Bei einem Umzug, bei dem die Stücke ab- und wieder aufgebaut werden müssen, bleiben oft Schäden zurück. 

Wie geht man beim Umzug vor?

„Wer seine Möbel seinerzeit streng nach Montageanleitung aufgebaut und dabei nichts falsch gemacht hat, sollte sie auch leicht demontieren können“, sagt Thomas Gerke, Tischlermeister und Trainer an der DIY Academy. „Er muss ja einfach nur in der umgekehrten Reihenfolge der Anleitung vorgehen.“ Aber ganz so unkompliziert ist es dann doch nicht immer, denn nicht jeder bewahrt die Anleitungen auf. Gerkes Tipp: Bei künftigen Einkäufen die Montagehinweise einscannen oder abfotografieren. Damit keine Schäden entstehen, sollten empfindliche Teile wie Glas, Spiegel oder Lackoberflächen mit Decken oder Folien geschützt und auf weichen Unterlagen transportiert werden. Wichtig ist, Kleinteile wie Schlüssel und anderes Zubehör zu entfernen. Alle Teile für ein Stück kommen in einen extra Behälter, sodass sie sich beim späteren Aufbau gut wieder zuordnen lassen. Schubladen sollten vor dem Transport entfernt oder mit Kreppband fixiert werden. Wichtig: Vorsicht mit Klebeband bei empfindlichen Oberflächen. 

Zu welchem Werkzeug raten die Experten?

Es sollte das Werkzeug bereit liegen, zu dem in den Montageanleitungen geraten wird. Verwendet man zum Beispiel beim Einu- nd Ausdrehen die falsche Schraubenziehergröße, können die Schlitze ausfransen und die Schraube ist nicht mehr zu gebrauchen. Oder man rutscht ab und beschädigt das Holz. Und eine Wasserwaage sollte beim Aufbau immer zur Hand sein. „Wenn die Möbel wirklich gerade stehen und nichts wackelt, tut ihnen das gut. So halten sie länger“, so Thomas Gerke. 

Was sind die größten Schwachstellen?

Die Rückwände größerer Schränke. „Sie bestehen oft nur aus dünnen Hartfaserplatten, die aber als tragende Elemente größere Lasten aushalten müssen“, so Gerke. Hier ist es wichtig, die Rückwand beim Neuaufbau gerade einzusetzen und größere Schränke mit zwei Winkeln an der Wand zu befestigen. Beschläge, die in Spanplatten eingebaut sind, leiern oder reißen aus. Die Stellen lassen sich laut DIY Academy aber etwa mit einem Zweikomponenten-Kleber ausspachteln und Scharniere, Griffe oder Schubladenführungen neu einsetzen. Und haben die Möbel beim Ab- oder Wiederaufbau trotz aller Vorsicht kleine Blessuren erlitten, lässt sich das meist gut kaschieren. „Beschädigte Kanten oder Kratzer können einfach mit Stangenwachs ausgebessert werden, das es in allen möglichen Farben gibt“, sagt Thomas Gerke. „Einfach auftragen, trocknen lassen, polieren und fertig.“ dpa/hü