Was bringen smarte Thermostate?
Sonderveröffentlichung

Der Fachmann hilft Was bringen smarte Thermostate?

Mit den modernen Geräten können die Raumtemperatur über Smartphone oder Tablet gesteuert werden.

Die Stiftung Warentest hat insgesamt elf smarte Heizkörperthermostate getestet - davon schnitten nur sechs mit der Note “gut“ ab. Foto: Ralph Kaiser/Stiftung Warentest/dpa

08.03.2024

Wer Räume nur heizt, wenn er sie nutzt, kann Energie und damit Geld sparen. Smarte Heizkörperthermostate sind dafür eine komfortable Lösung. Denn mit ihnen können die Raumtemperatur über Smartphone oder Tablet steuern. Dafür muss man in einer App einen persönlichen Heizplan anlegen, also die Wunschtemperatur je Tag, Uhrzeit und Thermostat festlegen. Ab dann reguliert das Gerät alles automatisch, senkt etwa nachts die Temperatur ab oder hält das Schlafzimmer konstant bei 18 Grad. Ändern sich die Bedürfnisse durch Reisen, Schichtdienste oder mit den Jahreszeiten, können Nutzer nachjustieren. 

Der Testsieger war am teuersten

Die Stiftung Warentest hat aktuell elf smarte Heizkörperthermostate getestet. Sechs Anbieter bekamen die Note „gut“. Vier erhielten die Note „befriedigend“. Ein smartes Heizkörperthermostat schnitt mit der Note „ausreichend“ ab, da es unter anderem beim Frostschutz versagte. Die detaillierten Ergebnisse stehen in der aktuellen Zeitschrift „test“ (Ausgabe 09/2023). Ganz vorne lag demnach das Gerät „Evo“ von Homematic IP für 110 Euro. Der Testsieger bekam die Note 1,7. Dicht gefolgt von einem deutlich günstigeren Gerät: „FritzDect 302“ von AVM kostet 58 Euro und bekam die Note 1,9. Beide Thermostate überzeugten die Tester - unter anderem, weil sie besonders intuitiv zu bedienen waren. Auf Platz drei landete das Heizungsthermostat „Ally“ von Danfoss. Es kostet rund 80 Euro und bekam die Gesamtnote 2,0.

Kritik beim Datenschutz

Bei einigen Geräten fiel negativ auf, dass sie Daten abgreifen und an Dritte weiterleiten. Damit Nutzer wissen, welche Daten zu welchen Zwecken erfasst und weitergegeben werden, raten Verbraucherschützer: Vor der Anschaffung die Datenschutzrichtlinien der Hersteller genau zu lesen. Zudem sollte man bei der Funkübertragung verschlüsselte Protokolle verwenden und regelmäßig Software-Updates durchführen. 

Lohnt sich die Anschaffung?

Einzel-Einbau ist nicht empfehlenswert. Um die volle Wirkung zu entfalten, braucht jeder Heizkörper im Haushalt ein smartes Heizungsthermostat. Die Anschaffung der Technik ist also vergleichsweise teuer. Für einen Musterhaushalt mit sechs Heizkörpern müssen Verbraucher zwischen 264 Euro und 710 Euro ausgeben. Das hat die Stiftung Warentest kürzlich ausgerechnet. Ob sich das Ganze lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. Ist das Haus gedämmt? Sind die Bewohner diszipliniert und drehen ihre Heizung bereits jetzt von allein runter, wenn sie nicht den Raum längere Zeit verlassen? Trifft beides zu, lässt sich durch smarte Thermostate eher wenig Energie einsparen. Zumal das Sparpotenzial sich nicht eins zu eins umrechnen lässt. Es entspricht bei acht Stunden abgesenkter Heizung über Nacht nach Angaben der Tester etwa fünf bis zehn Prozent. So hat die Stiftung Warentest für eine eher schlecht gedämmte 70-Quadratmeter-Wohnung ausgerechnet, dass man durch schlaues Heizen damit etwa 108 Euro pro Jahr einsparen könnte - bezogen auf den Heizkostenspiegel 2022. 

Heizungsart und Verhalten der Nutzer entscheidend

Auch die Heizungsart kann eine Rolle spielen. Problemlos funktioniert die Technik bei zentralen Heizungsanlagen. Denn dort können Bewohner meist die Temperatur einzeln an Heizkörperthermostaten oder bei einer Fußbodenheizung per Einzelraumregelung einstellen. „Schwieriger wird der Einsatz von smarten Heizungen bei Etagenheizungen, wenn die Raumtemperaturen zentral über den Wärmeerzeuger eingestellt werden“, erklären die Verbraucherschützer. 

Übrigens: Wer nur wenige Minuten einen Raum Stoßlüften will, muss dafür nicht extra die Heizung runterdrehen. Verlässt eine Person aber mehrere Stunden einen Raum oder sogar mehrere Tage die Wohnung, lohnt sich das Absenken der Temperatur natürlich schon. Wichtig im Herbst und Winter ist nur: Die Raumtemperatur sollte nicht zu niedrig sein, sonst kann sich Schimmel bilden. dpa