Den größten Teil des Energieverbrauchs machen Heizung und Warmwasser aus, nicht Strom. Privathaushalte, die über die Solarnutzung nachdenken, sollten daher auch die Möglichkeit für eine Solarwärmeanlage prüfen. Dabei erhitzt die von Kollektoren aufgefangene Sonnenenergie ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel auf bis zu 90 Grad. Es wird in einen Wasserspeicher gepumpt und kann dort über mehrere Tage vorgehalten werden. „Damit können Hausbesitzende bis zu 20 Prozent des Energiebedarfs bei Heizung und warmem Wasser einsparen, bei guter Dämmung des Eigenheims auch mehr“, sagt Experte Thomas Mau von der BHW. Mit einer Kollektorfläche von nur zehn Quadratmetern spart man bis zu etwa 2500 Kilowattstunden Erdgas jährlich.
Strom vom Dach für alles
Im Vergleich hat die Photovoltaik den Vorteil der flexiblen Nutzung, auch wenn die Anschaffungskosten höher sind. So kann man mit dem Strom vom eigenen Dach eine Wärmepumpe betreiben oder das E-Auto günstig laden. Überschüssiger Strom hält Kühlschrank, Waschmaschine oder andere Geräte am Laufen.„Die kontinuierliche Ersparnis und die flexible Verwendung des Stroms sind starke Argumente für PV“, so Mau. Eigener Strom kostet in der Produktion 10 bis 16 Cent, Versorger berechnen das Zwei bis Dreifache.
Im Fördervergleich
Die Lebensdauer liegt bei beiden Nutzungsmodellen bei 20 Jahren und mehr. PV-Anlagen im Einfamilienhaus kosten, abhängig von der Größe, rund 10 000 Euro. Die Anschaffung wird von der KfW gefördert. Beider Solarthermie fallen die Kosten je nach Ausführung geringer aus. Wenn Hausbesitzende ihre Gasheizung mit Solarthermie nachrüsten, zahlt die KfW 30 Prozent der Investition. Bis zu einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von 40 000 Euro jährlich sind 60 Prozent möglich. Die Förderung gilt unabhängig davon, ob auch die Heizung ausgetauscht wird. Fazit: Beide Varianten lassen sich gut kombinieren und werden gefördert. il/bhw