Eine im Februar 2025 veröffentlichte Studie im Auftrag des Verbändebündnisses „Soziales Wohnen“ zeigt, dass in Deutschland rund 550 000 Wohnungen fehlen. Besonders in urbanen Zentren verschärft sich der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, da die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Neubauprojekte allein können die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nicht schließen. Daher rückt der bestehende Gebäudebestand in den Fokus. Umbau, Umwandlung und Erweiterung bestehender Immobilien bieten laut Experten erhebliches Potenzial, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.


Schätze im Verborgenen
Nachverdichtung gilt in dicht besiedelten Städten als Chance, ohne neue Flächen zu versiegeln. Laut Baukulturbericht 2024/25 befürworten fast 90 Prozent der Befragten die Umwandlung leerstehender Büroflächen in Wohnraum. Die Baukosten für Dachgeschossausbauten oder Anbauten liegen mit rund 1800 Euro pro Quadratmeter deutlich unter den Kosten für Neubauten, die bei etwa 2765 Euro liegen. Allerdings können Aufstockungen durch hohe Planungs- und Genehmigungsaufwände ähnlich teuer werden wie Neubauten.
Albrecht Luz von der LBS sieht in jeder Immobilie „einen verborgenen Schatz“, der durch geschickte Nutzung gehoben werden könne. Der Ausbau von Dachräumen zu Einliegerwohnungen schafft nicht nur Wohnraum, sondern kann auch als Einkommensquelle dienen. Sanierungen gehen oft mit energetischer Modernisierung einher, was die Wohnqualität verbessert. Kreditinstitute bieten hierfür spezielle Darlehen an.


Durch Umnutzung und Nachverdichtung von Büro- und Verwaltungsgebäuden können etwa bundesweit rund zwei Millionen neue Wohnungen entstehen. Pilotprojekte zeigen, dass solche Maßnahmen erfolgreich umsetzbar sind und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Nutzung des Gebäudebestands verbindet wirtschaftliche, ökologische und soziale Vorteile und kann zur Lösung der Wohnungsmarktprobleme beitragen. pm