Sonderveröffentlichung

Der neue Wohnsinn Zu Hause ankommen

Wohn-Welten

27.11.2022
Christine Hofmann Redakteurin
Christine Hofmann Redakteurin

Mein Elternhaus war für mich als Kind mehr als ein Dach über dem Kopf, mit dem Rückzugsort meines Kinderzimmers, an dessen Tür ich in schwierigen Zeiten auch mal ein „Betreten verboten"-Schild befestigen konnte. Das Haus war der Ort, an dem meine Eltern und Geschwister waren, wo gelacht und geweint, gestritten und geliebt wurde, wo der erste Zahn verloren ging, Vokabeln gelernt und Feste gefeiert wurden. Kurzum: Es war mein Zuhause.

Als ich zum Studium auszog, war mir nicht klar, dass ich nie wieder in dieses Elternhaus einziehen würde - vielleicht wäre mir der Abschied damals sonst schwerer gefallen. Im Laufe der Jahre entstanden eigene Lebenspläne, die Ortswechsel mit sich brachten und verschiedene Umzüge zur Folge hatten. Dann war die eigene Familie da und damit die Frage: Wo soll das Zuhause für unsere Familie sein? Dass die Wahl schließlich auf ein Dorf in Frankenhardt fiel, war zunächst Zufall, aber dann die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Denn sofort fühlten wir uns zu Hause im Haus, in der Dorfgemeinschaft, in der Gemeinde. Unser Haus ist uns mehr als ein Dach über dem Kopf. Hier lachen und weinen wir, streiten und lieben. Hier lernten unsere Kinder Lesen und Schreiben, es wurde Fußball gespielt, bis der Putz von der Gartenmauer fiel, und heimlich die erste Zigarette geraucht. Jetzt ziehen unsere Kinder aus. Ich wünsche mir, dass sie das Gefühl, ein Zuhause zu haben, dabei mitnehmen.