Jedes Jahr aufs Neue kämpfen Absolventinnen und Absolventen einer handwerklichen Berufsausbildung um den Bundessieg in ihrem Gewerk. Viele müssen sich dabei auf mehreren Wettbewerbsstufen gegen die Konkurrenz behaupten: von der Innungs- über die Kammer- und Landesebene bis hin zum Bundeswettbewerb der Landessiegerinnen und Landessieger.
In diesem Jahr konnten bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk, den „German Craft Skills“, 22 junge Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Kammerbezirk beim Landesentscheid punkten und sich mit einem Platz auf dem Siegertreppchen belohnen und holten insgesamt zehn erste, vier zweite und acht dritte Plätze. Im parallel stattfindenden Wettbewerb „Die gute Form - Handwerker gestalten“, der in rund 40 Gewerken durchgeführt wird, gab es eine erste Preisträgerin und zwei zweite Preisträgerinnen. Sie alle mussten sich mit hunderten von Junghandwerkerinnen und Junghandwerkern aus den acht baden-württembergischen Kammern messen.
Dr. Joachim Eisert
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen
Von den zehn beteiligten Junggesellinnen und -gesellen aus der Region, die sich zuvor über Wettbewerbe auf Kammer- und Landesebene für die nationale Ausscheidung qualifiziert hatten, schafften es acht auf das Siegertreppchen. Die Bilanz des Jahres 2023: drei erste Bundessieger, zwei schafften es auf den zweiten Platz und drei auf den dritten Platz. Heute Abend werden die Bundessiegerinnen und Bundessieger bei der Abschlussveranstaltung der „German Craft Skills“ in Berlin feierlich geehrt.
„Die ausgezeichneten Leistungen der jungen Auszubildenden spiegeln nicht nur ihre individuellen Fähigkeiten, sondern auch das Engagement der Ausbildungsstätten und Betriebe wider. Schön zu sehen, dass unter zehn Besten allein sieben junge Frauen zu finden sind, bei der guten Form gleich drei“, lobt Dr. Joachim Eisert, der Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Reutlingen. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung und ein positives Zeichen für die zunehmende Vielfalt und Chancengleichheit im Handwerk.“
Der Weg zur Deutschen Meisterschaft
Am Leistungswettbewerb teilnehmen können junge Handwerkerinnen und Handwerker, die ihre Abschluss- oder Gesellenprüfung in der Prüfungszeit Winter (Vorjahr) bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt haben und zum Zeitpunkt der Prüfung das 28. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Außerdem müssen sie im praktischen Teil der Gesellenprüfung die Note gut oder besser erreicht haben.
Insgesamt nehmen jährlich bis zu 3000 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker an der Deutschen Meisterschaft im Handwerkteil. Besonders erfolgreiche Teilnehmer haben die Chance auf ein Stipendium zur beruflichen Weiterbildung der Stiftung „Begabtenförderung berufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Parallel zum Leistungswettbewerb findet der Wettbewerb „Die gute Form - Handwerker gestalten“ statt. Hier dreht sich alles um das anspruchsvolle Bearbeiten von Materialien und Formen und die ästhetische Qualität der Arbeiten der Junghandwerker. Die Teilnahmebedingungen entsprechen denen des Leistungswettbewerbs.